
Der MO_Kunstpreis geht an die Guerilla Girls
„Dada, Fluxus und die Folgen“
Bereits zum 12. Mal lobten die Freunde des Museums Ostwall den MO_Kunstpreis „Dada, Fluxus und die Folgen“ aus. Durch den zunächst mit 10.000 Euro von den Freunden des Museums Ostwall e.V. gestifteten Ankaufspreis kommen seit 2014 Werke namhafter Künstler*innen, die in der Tradition von Fluxus arbeiten, in das Museum Ostwall im Dortmunder U. Der MO_Kunstpreis hat sich inzwischen als feste Größe etabliert und wird seit 2020 mit weiteren 10.000 Euro von den Kulturbetrieben unterstützt.
In diesem Jahr wählte eine Fachjury aus insgesamt acht nominierten Vorschlägen die Guerrilla Girls.
Wie groß die Gruppe aus New York und Los Angeles wirklich ist und wer dazugehört, ist nicht bekannt. Gerüchten zufolge soll es sich bei ihnen um hochrangige Künstlerinnen, Kuratorinnen oder Kritikerinnen handeln. Die Guerrilla Girls wahren ihre Anonymität durch das Tragen von Gorilla-Masken und geben sich die Namen berühmter Künstlerinnen der Kunstgeschichte. Anlass zur Gründung der Gruppe gab 1985 eine internationale Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Art, die einen Überblick über die internationale Kunst gab. Von 169 gezeigten künstlerischen Positionen waren nur 13 von Frauen. Darüber hinaus kam die Kunst lediglich aus den USA und Europa. Inzwischen sind die kritischen Poster und Flugblätter der Guerrilla Girls weltberühmt – allen voran jenes Plakat, auf dem sie fragen, ob Frauen nackt sein müssten, um ins Metropolitan-Museum zu kommen. Es stammten dort lediglich 5 Prozent der ausgestellten Positionen von Künstlerinnen – unter den Akt-Darstellungen betrage der Anteil an Frauen jedoch 85 Prozent. Über die Plakate hinaus erstellen sie für ihre kritischen Kampagnen auch Banner, Bücher und Videos, machen Performances und Aktionen und geben Workshops.
Die Entscheidung für eine Aktivistinnengruppe trägt auch dem aktuellen politischen und gesellschaftlichen Klima Rechnung und möchte ein starkes Signal gegen zurückgewandte Tendenzen setzen, die sich sowohl in Europa als auch in den USA zunehmend verfestigen.
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Abbildung © Andrew Hinderaker