Mehr White Cubes
Auch wenn es vielfach Projekte zur Hinterfragung des klassischen „White Cube“ als Ausstellungsort gibt, ist er immer noch die Basis des Kunstbetriebs. Gleich drei neue geschaffene, weiße, neutrale Ausstellungsräume wird die Oberösterreichische Landes-Kultur GmbH dieses Jahr im Schlossmuseum Linz eröffnen. Dort sollen vor allem Künstler:innen aus Oberösterreich gezeigt werden. Ende März werden die neuen Ausstellungsräume mit Einzelpräsentationen von Elisabeth Plank und Elmar Trenkwalder eröffnet. Dazu gibt es eine Schau die den Spuren von oberösterreichischen Künstler:innen rund um die Jahrhundertwende in Wien folgt und gleichzeitig untersucht, ob es neben dem berühmten „Wien um 1900“ auch ein bisher noch wenig bekanntes „Linz um 1900“ gegeben hat.
Eben um diese Zeit erbaut wurde das Fancisco Carolinum als Haus für die 1855 begonnene Kunstsammlung der Landesgalerie, das Alfred Weidinger zum Zentrum für Fotografie und Medienkunst weiterentwickelte. Für dieses Jahr geplant sind dort unter anderem eine Retrospektive des fotografischen Werks von Erwin Wurm anlässlich seines 70. Geburtstags, Fotografien und Foto-Installationen des in Berlin lebenden deutsch-norwegischen Künstlers Marius Glauer und ein Blick auf die Wirkung der legendären Tänzerin Josephine Baker auf die österreichische Kunstszene der 1920er Jahre. Gezeigt werden dabei Originalfotografien aus dem Bestand der OÖ Landes-Kultur GmbH und Filmdokumente ihrer frühen Auftritte in Wien. Für seine Medienwerke und raumgreifenden Installationen bzw. Bilder bekannt ist der Österreicher Peter Kogler. Im Francisco Carolinum zeigt man im Herbst frühe Fotografien, die Kogler im Rahmen eines Aufenthalts in New York im Jahr 1985 von der damals pulsierenden Kunst- und Clubszene gemacht hat. Medienkunst und Krypto-Art gibt es vom österreichischen Medienkünstler BURST. Die Ausstellung wird ergänzt durch eine Erweiterung im DFC, dem virtuellen Ausstellungsraum des Francisco Carolinum im Metaverse.
In dem ebenfalls zu den OÖ Landesmuseen gehörenden OK hat das Ausstellungsjahr mit der schwedischen Medienkünstlerin Arvida Byström begonnen. Danach folgt eine kleine, längst fällige Retrospektive des in Vorarlberg geborenen Künstlers FLATZ. Seine letzte große Werkschau in Österreich war zuletzt in der Kunsthalle Krems im Jahr 2002. Jüngst zeigte die Pinakothek der Moderne in München eine Überblicksschau (⤇ hier finden Sie die artmagazine Kritik). Im Herbst gibt es aktuelle Kunst aus Afrika bevor Judith Fegerl das Ausstellungshaus mit ihren Skulpturen unter Spannung setzt.
Im Schlossmuseum ist aktuell Werner Reiterer im großen Ausstellungsraum im Untergeschoß zu sehen. Danach folgt im Außenbereich eine Ausstellung mit Skulpturen von Michael Kienzer. Neben seinen Fotos wird es von Erwin Wurm auch teils große Skulpturen zu sehen geben, diese allerdings in der Außenstelle im Marmorschlössl Bad Ischl. Zusätzlich wird Wurm auch noch neue Keramiken am Standort der Gmundner Keramik produzieren.
Insgesamt produziert Alfred Weidinger mit dem Team der Landes-Kultur für 2025 28 Ausstellungen an den genannten und weiteren Standorten.
Ausstellungen im Überblick unter ⤇ www.ooekultur.at
