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Das Bank Austria Kunstforum wird geschlossen

Mit der Pleite von René Benkos Signa-Konzern stellte sich immer wieder die Frage nach dem Schicksal des Bank Austria Kunstforum. Das Gebäude an der Freyung 8 gehört zur Signa und wird derzeit gerade verwertet. Außerdem soll die Signa einen nennenswerten Betrag zum Budget des Kunstforum beigetragen haben.

In einer Aussendung teilte die Bank Austria mit, dass die Verhandlungen um einen neuen Mietvertrag und die nötigen Investitionen gescheitert seien, und das Kunstforum nicht mehr weitergeführt wird. Derzeit versuche man „eine geordnete Beendigung des Mietvertrages“ zu erreichen, so die Bank in der Aussendung. Laut der Nachrichtenagentur APA, versuche die Bank, noch die nächste geplante Ausstellung des Fotografen, Filmers und designers Anton Corbijn (15. Februar bis 29. Juni 2025) durchzuführen. Die für Herbst geplante große Retrospektive von Marina Abramović wird aber sicher nicht mehr stattfinden können. Aktuell scheint allerdings nicht einmal klar zu sein, ob die laufende Ausstellung „Gauguin – unexpected“ noch bis zum geplanten Ende am 19. Jänner geöffnet bleiben kann.

Mehr Geld für die Wiener Kulturszene
In der Aussendung teilte die Bank Austria außerdem mit, sie wolle die Förderung „der vielfältigen Wiener Kulturszene deutlich ausbauen“ und eine Million Euro zusätzlich zur Verfügung zu stellen. Darin enthalten und extra hervorgehoben ist der „UniCredit Bank Austria Park“ der in Kooperation mit der Stadt Wien an der oberen Alten Donau entstehen soll. „Der neue Landschaftspark wird sich in unterschiedliche, künstlerisch untermalte Zonen aufteilen. Faszinierende Skulpturen, sich bewegende Klang- und Windspiele sowie ungewöhnlich designte Sitzmöglichkeiten laden die Besucher*innen zum entspannten Verweilen in der zauberhaften, grünen Umgebung ein. Die künstlerischen und botanischen Verwirklichungen stammen von verschiedenen namhaften Kreativen aus dem In- und Ausland, dieser Teil der Projektleitung obliegt André Heller.“, so die Stadt Wien in einer Aussendung im September dieses Jahres.

Lange Geschichte mit großen Namen
Der Ausstellungsbetrieb im Gebäude startete bereits in den 1980er Jahren als dort noch die Länderbank ihren Sitz hatte. Unter ihrem Generaldirektor Franz Vranitzky wurde Klaus Albrecht Schröder zum Leiter des „Länderbank Kunstforum“ bestellt, der das Haus bis zu seinem Wechsel in die Albertina im Jahr 1999 führte. Im Jahr 2000 übernahm Ingried Brugger die Leitung. Das Ausstellungsprogramm blieb auch nach mehreren Banken-Fusionen und Übernahmen ein wichtiger Player im Ausstellungsgeschehen der Stadt Wien. Von Meret Oppenheim, Gerhard Richter, Frida Kahlo, Emil Nolde bis Birgit Jürgenssen und Helmut Newton wurden große Retrospektiven gezeigt. Im 2005 eröffneten Tresor fanden Ausstellungen der jungen Kunstszene statt.

Das Board des Bank Austria Kunstforum hat eine Petition für den erhalt der Institution gestartet.
Unterschreiben können Sie hier

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Abbildung: © Gryffindor CC BY 2.5

Ihre Meinung

1 Posting in diesem Forum
Schlechte Nachricht
Manfred Lagler-regall | 21.12.2024 10:39 | antworten
Ich finde es sehr schade, dass "Das Bank Austria Kunstforum" geschlossen wird! Ich habe dort einige bemerkenswerte, großartige, neue Bilder gesehen, die mich sehr beeindruckten! Unter anderem sah ich einige Bilder von Roy Fox Lichtenstein (* 27. Oktober 1923 in Manhattan, New York City; † 29. September 1997 ebenda), welcher ein US-amerikanischer Lehrer und Maler der Pop Art war. Diese Bilder haben mir sehr gefallen, obwohl diese sich in gewisser Weise an den "Kitsch" annäherten!

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