Kunsthalle Wien Preis 2024 geht an Rawan Almukhtar und Ida Kammerloch
Die beiden ausgewählten Künstler:innen erhalten je ein Preisgeld von 3.000 Euro und ein Produktionsbudget für die im Jänner 2025 stattfindende Ausstellung in der Kunsthalle Wien Karlsplatz. Die Ausstellung wird von einer Publikation mit Texten von Alicja Melzacka und Rijin Sahakian begleitet. Die Kunsthalle Wien bietet im Rahmen der Ausstellung ein Programm mit Künstler:innengesprächen, Führungen und anderen Veranstaltungen an.
Rawan Almukhtar studierte Kunst und Intervention | Konzept an der Akademie der bildenden Künste Wien und wurde für seine zweiteilige Installation HIJRA – Queering Borders und DUKHANIA – The Protesting Archive mit dem Kunsthalle Wien Preis ausgezeichnet. Die Ausstellung zeigt Gemälde und Zeichnungen, die von seinen Erfahrungen als Aktivist und Geflüchteter inspiriert sind. Die Gemälde aus der Serie HIJRA halten Geschichten von Geflüchteten fest, denen er auf seiner Reise nach Wien begegnete. DUKHANIA („Tränengas“ auf Arabisch), dokumentiert die Protestaktionen gegen die irakische Regierung. Mit diesen Arbeiten möchte er einen kollektiven Moment des Zeugnisses über die Geschichten derjenigen schaffen, die in Westeuropa übersehen werden, und gleichzeitig die Art und Weise hinterfragen, wie solche Menschen sichtbar werden sollten.
Ida Kammerloch studierte TransArts an der Universität für angewandte Kunst Wien und wurde für die Videoinstallation ULTRA ALL INCLUSIVE mit dem Kunsthalle Wien Preis ausgezeichnet.
Das Kremlin Palace Hotel in Antalya, das die Architektur des Moskauer Kremls nachahmt, bildet die Kulisse für die Diplomarbeit der Künstlerin. Das Video führt von Raum zu Raum und bietet eine verstörende Erkundung einer für Wellness und Entspannung entworfenen Utopie, die gleichzeitig physisch an einen Ort von immensem Machtanspruch erinnert und zugleich ein Ort politischen Terrors ist.
Biografien
Rawan Almukhtar (geb. 1991, Bagdad) hat seine Arbeiten im fjk3 – Raum für zeitgenössische Kunst, Wien (2023); Künstlerhaus Wien; mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien; WIENWOCHE – Festival für Kunst und Aktivismus, Wien; Dschungel, Wien; WUK Werkstätten- und Kulturhaus, Wien (alle 2022); Raumschiff, Linz; Brunnenpassage, Wien (beide 2020) ausgestellt. Seine Arbeiten wurden für verschiedene Preise nominiert, darunter der Belvedere Art Award, Wien (2023 und 2022); der Exile Visual Arts Award der Körber-Stiftung, Berlin (2023); und der Ishtar Award for Young Artists der Iraqi Fine Arts Association, Bagdad (2015).
Ida Kammerloch (geb. 1991, Ischewsk) hatte Ausstellungen und Screenings ihrer Arbeiten in ok transit, Wien (2024); Kunsthalle Düsseldorf; Städtische Galerie Neunkirchen (beide 2023); Städtische Galerie Hannover; Kunstmuseum Bonn (beide 2021); Hilbertraum, Berlin; Stadtgalerie Saarbrücken; und Kubus Bochum (alle 2020). Sie erhielt verschiedene Stipendien des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS); Neustart Kultur (alle 2022); DAAD, Moskau (2020) und wurde mit dem Peter und Luise Hager Preis (2017) sowie dem zweiten Platz des Ö1 Talentestipendiums (2024) ausgezeichnet. Kammerloch nimmt derzeit an der Residenz der Cité Internationale des Arts Paris teil.
Eine Ausstellung mit Werken der Preisträgerinnen wird vom 23. Jänner bis 20. April 2025 in der Kunsthalle Wien Karlsplatz gezeigt.