Koyo Kouoh wird die Hauptausstellung der Biennale di Venezia 2026 kuratieren
Bei der Bestellung von Pietrangelo Buttafuoco zum Präsidenten der Biennale di Venezia hatte es kritische Stimmen gegeben, gilt der Journalist doch als enger Vertrauter der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Der befürchtete Rechtsruck der nach wie vor bedeutendsten Biennale weltweit ist, zumindest bisher, ausgeblieben. Mit der Wahl der aus Kamerun stammenden Kuratorin Koyo Kouoh führt das Board der Biennale die Abkehr vom Euro-US-Zentrismus in der globalisierten Kunstwelt fort.
Koyo Kouoh wurde in der Schweiz, Frankreis und den USA im Bankwesen und Kulturmanagement ausgebildet. Sie gründete die Raw Material Company in Dakar, ein Kunstzentrum für Kurator:innen, Künstler:innen mit eigenem Residency-Programm zur Unterstützung der Kunstszene in ganz Afrika. Von 2013 bis 2017 war sie Kuratorin des Bildungs- und Kunstprogramms der 1-54 Contemporary African Art Fair in London, Großbritannien und New York, USA. Sie war Mitglied der der Findungskommission für die documenta 14 und der Kurzfilmjury der Berlinale 2019. Seit 2019 ist sie Direktorin des des Zeitz Museum of Contemporary Art Africa in Kapstadt, Südafrika. Im Jahr 2020 erhielt sie den Prix Meret Oppenheim.
In ihrem Statement anlässlich der Bekanntgabe ihrer Wahl bezeichnete Kouoh die Viennale di Venezia als mythischen Ort an dem das Publikum alle zwei Jahre den Puls des Zeitgeists spüren könne. Sie wolle eine Ausstellung kuratieren, die sowohl für die Welt in der wir leben eine Bedeutung hat, vor allem aber „für die Welt die wir erschaffen wollen“, so Koyo Kouoh.
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Abbildung via labiennale.org