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Die bes­te aller Welten!? 20 Jah­re Kar­di­nal König Kunstpreis: The Winner Takes It All

Elf Künstler:innen, deren Werk unterschiedlicher nicht sein könnte. Was die einzelnen Positionen verbindet ist einerseits, dass sie alle in den letzten Jahren eine recht erfolgreiche Karriere begonnen haben, bzw. dass mit dieser in nächster Zeit zu rechnen ist. Kerstin von Gabain, Julia Haller, Kathi Hofer, Nika Kupyrova, Angelika Loderer, Marko Lulić, Christian Kosmas Mayer, Michèle Pagel, Hans Schabus, Nicole Six und Paul Petritsch haben in den vergangenen 20 Jahren den Kardinal-König-Kunstpreis erhalten und dieses Jubiläum ist Anlass für eine Präsentation aktueller Werke der Preisträger:innen im Lentos Linz.

Seit dem Jahr 2005 wird der aktuell mit 11.000 Euro dotierte Preis von dem in Salzburg beheimateten Kardinal-König-Kunstfonds biennal vergeben. Als Beschränkung gilt lediglich die Vorgabe, dass die Künstler:innen jünger als 40 Jahre sein müssen.

Erster Preisträger war Hans Schabus im Jahr 2005, der im selben Jahr den Österreichischen Pavillon auf der Biennale di Venezia in einen riesigen grauen Berg verwandelte. Nach der damals unerwartet hohen Zahl an Einsendungen wurde die Ausschreibung umgestaltet und nun nominieren ausgewählte Expert:innen je zwei oder drei Künstler:innen die zur Einreichung eines Werks und der Dokumentation ihres bisherigen Schaffens eingeladen werden.
Das ergibt über die vergangenen 10 Jahre eine interessante Zusammenschau von Positionen, die etwa von Fragen der Wahrnehmung in der Kunst bei Julia Haller und Kerstin von Gabain (Preisträgerinnen 2015 und 2017), über Gesellschafts- und Geschlechterpolitik (Nika Kupyrova, 2023) sowie kulturpolitische Auseinandersetzungen (Christian Kosmas Mayer, 2011) bis zu Fragen nach nachhaltigen Lebenskonzepten (Kathi Hofer, 2013) und der Auseinandersetzung mit der Rolle des Menschen in der Natur (Angelika Loderer, 2019) und seiner Stellung im kosmologischen Gefüge (Nicole Six und Paul Petritsch, 2007) reicht. Dass es klug sein kann, trotz der Auszeichnung nicht völlig „abzuheben“, thematisiert Hans Schabus mit zwei Arbeiten aus der Serie „Ikarus“. Die in Aluminium gegossenen Kleidungsstücke wurden ähnlich dem Wachsausschmelzverfahren in einer Sandform verbrannt und legen Zeugnis ab, von Aufstieg und Absturz aus dem dann doch wieder ein Werk hervorgeht. Dass die Auszeichnung einer einzelnen Person notgedrungen alle anderen Nominierten in die zweite Reihe stellt, thematisierte schon Michèle Pagel (Preisträgerin 2021) im Rahmen der Verleihung des Preises an sie. Denn immerhin hatten auch alle nicht ausgezeichneten Künstler:innen in den meisten Fällen eigens Werke für die Einreichung geschaffen, ohne dafür honoriert worden zu sein. Obwohl der Kardinal-König-Kunstfonds zu jeder Verleihung einen Katalog mit allen Anwärter-Projekten publiziert, denkt man nun über eine Änderung des Procederes nach.

Hervorragend dokumentiert sind Ausschreibungen, Nominierungen und Preisträger:innen auf der ⤇Website des Kardinal-König-Kunstfonds

Mehr Texte von Werner Remm

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Die bes­te aller Welten!? 20 Jah­re Kar­di­nal König Kunstpreis
18.10.2024 - 02.02.2025

Lentos Kunstmuseum Linz
4020 Linz, Ernst-Koref-Promendade 1
Tel: +43 70 7070 36 00
Email: info@lentos.at
http://www.lentos.at
Öffnungszeiten: täglich außer Mo 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr


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