Outstanding Artist Awards 2024 – Die Preisträger:innen
Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) zeichnet mit dem Outstanding Artist Award jährlich Künstler:innen aus, die ein aussagekräftiges Oeuvre vorweisen können und deren Arbeiten von künstlerisch überregionaler Bedeutung sind. Die Auswahl der Preisträger:innen erfolgt durch unabhängige Experten:innenjurys.
Die Preisträger:innen sind:
Abdul Sharif Oluwafemi Baruwa (Bildende Kunst)
Ulrike Königshofer (Künstlerische Fotografie)
Olena Newkryta (Medienkunst)
Weitere Kultusparten:
Julia Franz Richter (Darstellende Kunst)
Selma Doborac (Dokumentarischer Essayfilm)
Felix Lenz (experimentelles Design)
Christina Seewald (experimentelles Modedesign)
Martin Mackowitz (experimentelle Tendenzen in der Architektur)
Regina Hofer (Karikatur und Comics)
Raffaela Schöbitz (Kinder- und Jugendliteratur)
Klangfolger Gallneukirchen (Kulturinitiativen)
Laura Freudenthaler (Literatur)
Anja Franziska Plaschg (Soap&Skin) (Musik)
Mo Harawe (Spielfilm)
Abdul Sharif Oluwafemi Baruwa (Bildende Kunst)
Abdul Sharif Oluwafemi Baruwa ist ein bildender Künstler, der in Wien lebt und arbeitet. Baruwa studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien. In seiner Arbeit
beeindruckt er mit einem vielschichtigen und konsequent weiterentwickelten Werk, das durch ein tiefes Verständnis für aktuelle gesellschaftspolitische Themen besticht.
Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine formalästhetische Überzeugungskraft und eine große Sensibilität im Umgang mit Materialien aus, die er in eine einzigartige künstlerische Sprache übersetzt. Baruwas multimediale und oft skizzenhafte Installationen umfassen Skulpturen, Readymades, Malerei, Zeichnungen, performative Videos und textile Arbeiten. Baruwa behandelt in diesen Werken sensible Themen wie Alltagsrassismus, Gleichberechtigung, Freiheit, Zugehörigkeit und Identität und schafft dabei komplexe, fragmentierte gedankliche Möglichkeitsräume. Sein Schaffen ist geprägt von Leichtigkeit, Offenheit, außergewöhnliche Kreativität und imaginative Kraft, mit der er die Welt künstlerisch analysiert und neu erfindet.
Website: ⤇exilegallery.org/artists/abdul-sharif-oluwafemi-baruwa/
Ulrike Königshofer (Künstlerische Fotografie)
Ulrike Königshofer arbeitet als bildende Künstlerin in Wien und befasst sich in experimentellen Fotografie-, Medienarbeiten und Installationen mit Prozessen und Bedingungen der Bildgenerierung im weiteren Sinn. Die Künstlerin überzeugt vor allem durch ihre kontinuierliche fotografisch-konzeptuelle Herangehensweise. Ausgehend von theoretischen Fragestellungen an das Medium Fotografie, entwickelt sie eigene Bildstrategien für die Sichtbarmachung von Prozessen der Bildwerdung. Dabei befasst sie sich sowohl mit der Aufnahmetechnik, als auch mit den Möglichkeiten und Unmöglichkeiten des Abbildhaften.
Ihre Ergebnisse reichen von gestalteten Objekten im Raum, Versuchsanordnungen bis hin zu abstrakt wirkenden Prints. Sie verbrachte zahlreiche Arbeitsaufenthalte im Ausland, darunter Paris, New York oder London. Unter anderem zeigte sie Einzelausstellungen im Camera Austria in Graz (The Faulty Image), im Austrian Cultural Forum New York (sense and record) oder der Halle für Kunst und Medien in Graz (Dinge, die andere Dinge sind).
Website: ⤇ www.ulrikekoenigshofer.at
Newkryta Olena (Medienkunst)
Olena Newkryta ist eine bildende Künstlerin und Filmemacherin, die in Wien lebt. Ihre Arbeiten setzen sich mit den soziopolitischen, historischen und materiellen Dimensionen von Räumen, Bildern und technologischen Infrastrukturen auseinander. Sie verbindet forschungsbasierte und experimentelle Ansätze, um die Komplexität sozialer Gefüge, gemeinsamer Wissensproduktion und Kollektivität zu erforschen. Ihr Fokus liegt auf den Asymmetrien von Wissen, Macht und Arbeit im techno-sozialen Umfeld und deren Auswirkungen auf unsere physischen, emotionalen und psychologischen Landschaften. Newkrytas Werke thematisieren die ungleichen Verhältnisse von Wissen, Macht und Re/Produktion in unserer technologischen Lebenswelt. Sie beleuchtet die materiellen, emotionalen und psychischen Auswirkungen der technologischen Muster und Logiken. Ihre künstlerische Praxis entwickelt sich ausgehend von einem körperbezogenen fotografischen Ansatz hin zu Arbeiten mit Video, Textilien und Installationen, die oft in kollektivem Engagement entstehen. Mit ihrem Werk "Patterns Against Workers" widerlegt sie den Mythos der Immaterialität digitaler Technologien. Sie erzählt eine materielle Geschichte technischer Infrastrukturen und verknüpft Themen wie Arbeit, Produktivität und Automatisierung. Newkryta zeigt, dass im Zeitalter des kognitiven Kapitalismus jede:r Bildschirmarbeiter:in und Smartphone-Nutzer:in Teil einer extraktiven Ökonomie ist. Ihre Untersuchung von Handgriffen und Interface-Gesten verdeutlicht, dass kybernetische Systeme, die einst zur Kontrolle unserer materiellen Umwelt gedacht waren, heute vor allem uns selbst steuern.
Website: ⤇ olenanewkryta.com/