Gartenkünste: April–Dezember 2023

Künstlerische Visionen für den Schlosspark Eisenstadt

Die Entwicklung des Englischen Landschaftsgartens ist ursächlich von einem bildbezogenen Denken motiviert. Seine neuartige Wegführung sollte sich von einem pittoresken Bild zum nächsten winden, liebliche und dramatische Szenen wechseln sich überraschend ab. Auch der um 1800 errichtete Schlosspark Eisenstadt ist so konzipiert. Wie aber könnten in solch einer Garten-Dramaturgie heutige Szenerien aussehen?

Die Ausstellung GARTENKÜNSTE präsentiert vier Projektvorschläge der international renommierten KünstlerInnen Anna Artaker, Katinka Bock, Susan Philipsz und Markus Schinwald als Diskussionsgrundlage, um den historischen Landschaftspark in Eisenstadt durch einen Parcours an zeitgenössischen Ansichten zu ergänzen:

Die Künstlerin Anna Artaker widmet sich mit ihrem Sgraffito-Werk Sala Terrena den zugemauerten Bögen auf der Gartenfront von Schloss Esterházy. Ihre virtuellen Laubengänge lassen die ursprüngliche Offenheit und Durchgängigkeit dieser Zone wiederaufleben.

Für seinen Entwurf greift Markus Schinwald die ästhetischen Ideen der barocken Gartengestaltung des Schlossparks auf. In seinem Werk Wasserspiele wird die Front der Orangerie mit drei geometrisch geschnittenen Teichen akzentuiert.

Die in Paris lebende Künstlerin Katinka Bock beschäftigte sich im Zuge ihres Werks Fermata mit dem Wasserkreislauf des Parks. Ähnlich wie dieser einst eine musikalische Abfolge von Brausen, Plätschern und Gemurmel inszenierte, will sie das Wasser wieder hör- und spürbar machen.

Die schottische Künstlerin Susan Philipsz hat unter dem Titel In Arcadia einen Vorschlag für eine gleichsam tröpfelnde Vierkanal-Toninstallation entwickelt, die in der alten Wasserfall-Schlucht erklingen und sich mit dem umgebenden Gezwitscher der Vögel und dem Rauschen der Bäume verbinden soll.

Nach der erfolgreichen Erstpräsentation in der Ausstellung GARTENKÜNSTE herrscht nun das Bestreben, die vorgeschlagenen Projekte schrittweise zur Baureife zu bringen.

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