Werbung
,

Sol Lewitt - Wall: Die Sichtbarwerdung des Raumes

Mit seinem zweiten Ausstellungszyklus eröffnet das Kunsthaus Graz das Diskursfeld zu Fragen nach dem Raum und seiner Applizierbarkeit in aktuellen musealen und künstlerischen Standortbestimmungen. Die Beantwortung zahlreicher Fragen, die speziell in der Diskussion um die Bespielbarkeit des Hauses auftauchten, gelang nun einem der wichtigsten Vertreter der Minimal Art und Konzeptkunst, Sol LeWitt, mit der Installation Wall. In einer raumvermessenden Technik, jedoch unvermessenen Leichtigkeit reagiert diese auf die Konzeption des Hauses und seine in der Architektur der 60er Jahre verankerten Organik. Ausgehend vom Kubus und seiner modularen Funktion als Einzelelement gestaltet sich eine Schleife in Form von Ytong-Blöcken unter der gleißenden Neondecke des Space 01, der zu einem überdimensionalen Schauraum transformiert, um dem Kunstwerk die größtmögliche Beweglichkeit innerhalb der vorgefundenen Raumstruktur einzuräumen. Das Moment der Bewegung erschließt sich vor allem durch kleine Spalten, die jeweils an den nach Außen gekrümmten Stellen entstehen und sich für die Dynamik dieses Innenraum-Leichtbetonmonumentes verantwortlich zeigen. Wall steht in der Tradition von LeWitts Umgang mit strukturalen Räumlichkeitsverhältnissen und der Verwendung von Betonelementen seit den 1980er Jahren. Was sich normalerweise als Grundbestandteil von Außenwänden erweist, gruppiert sich zu einer Raum-in-Raum Konstruktion, die die Relation zwischen Kunstwerk und BetrachterIn bzw. zwischen Materialität und ihrem Psychologisierungsvermögen neu konstituiert. Als Geschenk an das Kunsthaus Graz funktioniert LeWitts Arbeit, die aufgrund einer Faxzeichnung entstand, in einer witterungsbeständigeren Variante ebenso im Außenraum. Letzteren gilt es nun zu finden, um dieses gelungene Synchronisierungsverhältnis zwischen Kunst und Architektur permanent sichtbar zu machen.
Mehr Texte von Walter Seidl

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Sol Lewitt - Wall
29.02 - 02.05.2004

Kunsthaus Graz
8020 Graz, Lendkai 1
Tel: +43/316/8017-9200, Fax: +43/316/8017-9800
Email: info@kunsthausgraz.at
http://www.kunsthausgraz.at
Öffnungszeiten: Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr


Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: