
Almut Linde ist die Hauptreisträgerin des Paula Modersohn-Becker Kunstpreises 2022
Am 26. November 2022 wurde der Paula Modersohn-Becker Kunstpreis 2022 zum siebten Mal in den drei Kategorien Haupt-, Sonder- und Nachwuchspreis durch den Landrat des Landkreises Osterholz, Bernd Lütjen, in Worpswede verliehen. Almut Linde ist die Hauptpreisträgerin. Der Sonderpreis ging an Katrin Schütte und Lucila Pacheco Dehne erhielt den Nachwuchspreis.
Begründung der Jury:
»Almut Linde untersucht in bestechender Klarheit Grenzbereiche menschlicher Erfahrung sowie rigide gesellschaftliche Strukturen. Aus einer konzeptuellen Haltung heraus entstehen kollaborative Werke, in denen sie einer minimalistischen Formensprache existenzielle, humane, aber auch gewalttätige Seiten entlockt. Ihre künstlerische Praxis entfaltet sie souverän in verschiedenen Medien – von Skulptur über Installation bis hin zu Fotografie, Sound und Video. Almut Linde gelingt es, in ihren Arbeiten auf berührende Weise zu zeigen, dass es letztlich immer Menschen sind, die die Systeme formen und nicht umgekehrt.«
Der Sonderpreis des Paula Modersohn-Becker Kunstpreises 2022 ging an Karin Schütte
Die Begründung der Jury:
»Das Werk von Katrin Schütte überzeugt durch Konzentration, Konsequenz und Beharrlichkeit. Im Zentrum steht das Haus – als Chiffre für Wohn- und Schutzraum, als Symbol für Heimat, als sichere Hülle und Gerüst unseres Lebens. Ausgehend von der Malerei, in der Katrin Schütte das Motiv des Hauses erfindungsreich variiert, erschließt sie sich in Zeichnung, Mischtechnik und dreidimensionaler Gestaltung neue Ausdrucksmittel und erweitert die Bedeutungsspielräume ihres Sujets. Das Haus wird zum Sinnbild für die Fragilität unseres Lebens im Spannungsfeld von Eigenem und Fremden, Abgrenzung und Auflösung, lokaler Komfortzone und globaler Herausforderung.«
Den Nachwuchspreis des Paula Modersohn-Becker Kunstpreises 2022 erhielt Lucila Pacheco Dehne
Die Begründung der Jury:
»Von der Skulptur kommend, hat sich Lucila Pacheco Dehne – Absolventin der HBK Braunschweig und heute in Hannover lebend – in kurzer Zeit ein breites, in viele Richtungen weisendes Ausdrucksrepertoire angeeignet. Experimentierfreudig kombiniert sie unterschiedlichste Materialien – darunter oft vergängliche Stoffe wie Lebensmittel – mit eigenen Texten und Videoarbeiten und setzt mit ihnen selbstgeschaffene Mythen in Szene. In der reflektierten Auseinandersetzung mit Materialitäten, Arbeitsprozessenund formalen Fragen findet die Suche nach der eigenen Identität immer neue, vieldeutige und überraschende Antworten.«
Die Ausstellung zum Paula Modersohn-Becker Kunstpreises 2022 in Worpswede läuft noch bis 5. März 2023
--> www.worpswede-museen.de
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Abbildung: Almut Linde in der Großen Kunstschau
© Worpsweder Museumsverbund/Focke Strangmann