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Msgr. Otto Mauer Preis 2022 geht an Maruša Sagadin

Zum 42. Mal wird der mit 11.000 € dotierte Msgr. Otto Mauer-Preis für bildende Kunst vom Otto Mauer Fonds vergeben. Diesjährige Preisträgerin ist die in Ljubljana geborene und in Wien lebende und arbeitende Künstlerin Maruša Sagadin.

Begründung der Jury
Die Jury des Msgr. Otto Mauer Preises für bildende Kunst 2022, bestehend aus Dorit Margreiter (Künstlerin, Msgr. Otto Mauer Preisträgerin 2002), Stella Rollig (Generaldirektorin und Wissenschaftliche Geschäftsführerin, Belvedere), Johanna Schwanberg (Direktorin, Dom Museum Wien), Maja Vukoje (Künstlerin) und Gustav Schörghofer SJ, entschied, den diesjährigen Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst Maruša Sagadin zuzuerkennen.

Maruša Sagadins künstlerische Praxis an der Schnittstelle von Architektur, Skulptur und Malerei überzeugte die Jury durch ihre unverkennbare Eigenart, durch ihre Farben und durch ihre Form. Die Farben sind kräftig, Blau, Gelb, Rosa, Orangebraun, Weiß. Die Formen erinnern an Werke der Popkunst aus den 1970er oder 80er Jahren, Claes Oldenburg kommt einem in den Sinn, oder Laubsägearbeiten mit deutlichen Bezügen zu den Umrissen von Körpern oder Buchstaben.

All das wirkt sehr anziehend, entgegenkommend, einladend. Einladend insofern, als Betrachterinnen oder Betrachter von diesen Skulpturen immer wieder eingeladen werden, sie zu benützen, auf ihnen zu sitzen, etwas, vielleicht ein Glas Bier, auf ihnen abzustellen oder auf eine andere Weise sich körperlich zu ihnen in Beziehung zu setzen.
Alle Arbeiten von Maruša Sagadin haben einen ganz eigenen Humor, der sich nicht zuletzt in der Beziehung zwischen den Skulpturen und deren Titeln wie „Schnelle Beine“ (2019) oder „Das Herz in der Hose“ (2018) artikuliert. Die Arbeiten begegnen einem nicht von oben herab, als „hohe Kunst“, sondern befinden sich auf einer Ebene mit denen, die ihnen begegnen. Sehr schön zeigt das ein großes Objekt im Skulpturengarten des Belvedere 21, „B – Girls, Go!“, eine riesige Kappe über einem niedrigen Podest. Sie bietet Raum für Auftritte und Inszenierungen und schafft zugleich einen geschützten Bereich. Performance ist hier Eigenschaft der Skulptur und zugleich das, was von der Skulptur von einer Betrachterin, einem Betrachter, eingefordert wird zu einer Vervollständigung des Werks.

Die Arbeiten von Maruša Sagadin sind also zum einen reizvolle und sehr überlegt gestaltete Gebilde, zum anderen sind sie eine Herausforderung an alle, die mit ihnen zu tun bekommen. Insofern sind sie ein äußerst wichtiges Element in einer Gesellschaft, der ein innerer Zusammenhalt zunehmend abhanden zu kommen scheint. Sie schaffen Orte der Zusammenkunft, Orte der Begegnung. Sie tun das spielerisch und zugleich subversiv-kritisch, charmant und eigentlich unwiderstehlich.

Das artmagazine hat Maruša Sagadin im Jahr 2020 gemeinsam mit Thomas Reinhold zu ihrer gemeinsamen Ausstellung in der Christine König Galerie interviewt.

Ausstellung im JesuitenFoyer
Vom 10. Dezember 2022 bis 04. Februar 2023 zeigt die Msgr. Otto Mauer Preisträgerin 2022 Maruša Sagadin ausgewählte Arbeiten im JesuitenFoyer in der Bäckerstraße 18, 1010 Wien. Die Eröffnung findet am Freitag, den 09. Dezember 2022 um 18.00 Uhr statt. Öffnungszeiten jeweils am Donnerstag und Freitag in der Zeit von 16 bis 18 Uhr und am Samstag in der Zeit von 11 bis 13 Uhr, an Feiertagen geschlossen. Eintritt frei. Es gelten die zu diesem Zeitpunkt gültigen Covid-Regelungen.

Bisherige Preisträger:innen
Seit 1981 verleiht der Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst. Der Fonds wurde von Kardinal Dr. Franz König und dem Erben Msgr. Otto Mauers, Prälat Dr. Karl Strobl, gegründet. Aufgabe der Einrichtung ist es, das besondere Anliegen von Monsignore Otto Mauer, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft lebendig zu halten und weiterzuführen.
Folgende Künstler:innen haben den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst erhalten: Alfred Klinkan (1981), Gottfried Mairwöger (1982), Erwin Bohatsch (1983), Erwin Wurm (1984), Gunter Damisch (1985), Franz West (1986), Gustav Troger (1987), Peter Kogler (1988), Brigitte Kowanz (1989), Christoph Luger (1990), Martin Walde (1991), Lois Renner (1992), Heimo Zobernig (1993), Tobias Pils (1994), Maria Hahnenkamp (1995), Otto Zitko (1996), Aglaia Konrad (1997), Gregor Zivic (1998), Manfred Erjautz (1999), Florian Pumhösl (2000), Michael Kienzer (2001), Dorit Margreiter (2002), Simon Wachsmuth (2003), Esther Stocker (2004), Jun Yang (2005), Bernhard Fruehwirth (2006), Ursula Mayer (2007), Isa Rosenberger (2008), Siggi Hofer (2009), Katrina Daschner (2010), Kamen Stoyanov (2011), Ralo Mayer (2012), Luisa Kasalicky (2013) Nilbar Güreş (2014), Catrin Bolt (2015), Andreas Fogarasi (2016), Toni Schmale (2017), Anna Witt (2018), Alfredo Barsuglia (2019), Barbara Kapusta (2020) und Katrin Hornek (2021).

--> www.otto-mauer-fonds.at/

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