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Asta Gröting erhält den Gerhard-Altenbourg-Preis des Lindenau-Museums 2023

Der mit insgesamt 50.000 Euro dotierte Gerhard-Altenbourg-Preis des Lindenau-Museums geht für 2023 an die 1961 in Herford geborene Künstlerin Asta Gröting.

Seit über 30 Jahren beschäftigt sich die in Berlin lebende Künstlerin damit, Dinge sichtbar zu machen, die existieren, sich aber unserer konkreten Wahrnehmung entziehen. Ausgangspunkt für die Entstehung ihrer Skulpturen, Performances, Videos und Zeichnungen sind zwischenmenschliche und gesellschaftliche Beziehungen, denen sie auf emotionaler oder konzeptueller Ebene begegnet. So reicht das Spektrum ihres Werkes von Verdauungssystemen bis zum sehr dezimierten Raum zwischen Liebenden, alles in Glas gegossen, über „A Stark of Passion“, wo sich kontinuierlich in einem kleinen Loch in der Wand zwei unterbrochene Stromleitungen immer wieder neu verbinden, über Videos bis hin zur Abformung von Fassaden. Die Spurensicherung Altberliner Fassaden wie dem Naturkundemuseum, dem Martin-Gropius-Bau oder dem Haus der Sophiengemeinde legt ein andersartiges Gesicht der eigenen Geschichte offen: Einschusslöcher, Risse, Bruchstellen, Ziegelfarbe werden im Silikonabguss in den Ausstellungsraum transferiert und dort losgelöst von ihrem Fundort wie überdimensionierte Zeichnungen präsentiert. Astra Gröting sucht Erinnerungsspuren an ungewöhnlichen Orten und ordnet sie neu. Dieser (Ver-)Wandlungsprozess kommt einer Transkription nahe, die sie in verschiedensten Materialien realisiert.

Neben Einzel- und Gruppenausstellungen in bedeutenden deutschen Kultureinrichtungen wie der Berliner James-Simon-Galerie, dem Marta Herford oder der Zeche Zollverein, führte sie ihr Wirken auch in zahlreiche Ausstellungshäuser auf der ganzen Welt. Darunter das Museum of Contemporary Art in Seoul, das Osaka Nationalmuseum oder das Maas Museum in Sydney.

Für ihr vielfältiges Schaffen rund um Kunstgattungen wie Skulptur, Performance und Videokunst, wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Darunter mit dem Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium (1989) der Studienstiftung des Deutschen Volkes, dem Förderpreis für Bildende Kunst des Landes-Nordrhein-Westfalen (1991) und mit dem Otto-Dix-Preis für junge Kunst der Stadt Gera (1994).

Von der Gesamtdotierung des Preises gehen 10.000 EUR als Preisgeld an die Künstlerin, die weiteren 40.000 EUR werden für die Ausstellung und den Ausstellungskatalog aufgewendet.
Die Ausstellung des Lindenau-Museums Altenburg anlässlich der Auszeichnung wird 2023 im Prinzenpalais des Residenzschlosses realisiert.

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Abbildung: Asta Gröting 2018, Foto: Angelika Platen

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