Olga Kronsteiner,
(Markt)Objekt der Woche: Schatz-Landschaft
Das Angebot an Arbeiten von Otto Rudolf Schatz hat sich - so ein Blick in Kataloge von Auktionshäusern und des Kunsthandels - in den vergangenen Jahren auf die Kategorie "Akt" reduziert. Dies wird dem Oeuvre des Künstlers freilich nicht gerecht, wie aktuell eine am 27. Jänner im Dorotheum zu versteigernde Landschaft zeigt. (Losnummer 38)
Otto Rudolf Schatz (1900-1961) hatte an der Wiener Kunstgewerbeschule studiert und war er mit seinen Holzschnitten aus den Themengebieten Industrie und Arbeitswelt einer der wichtigsten Illustrator der Büchergilde Gutenberg - bis 1934 (Publikationsverbot) bzw. 1938 (Berufsverbot). Schatz war mit einer Jüdin verheiratet, von der er sich nicht zu trennen gedachte und verbrachte die Jahre von 1944 bis Kriegsende in einem Zwangsarbeitslager des Dritten Reiches. In dieser Zeit fertigte er mit Tusche Bilder von Alltagssituationen an, "die so knapp sind wie Sinngedichte", wie ein Kritiker anlässlich einer Ausstellung 2001 anmerkte. Nach 1945 griff der österreichische Maler auf diese Bildgrößen und Bildtechniken (Malen unter der Lupe) nicht mehr zurück.
Die im Dorotheum angebotene, monogrammierte Landschaft (Katalogtitel) ist undatiert und wurde mit einer Schätzung von 2400 bis 3400 Euro belegt.
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