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Kleine Warholiade - Die Contemporary Week im Dorotheum

185 Millionen Euro, so wie kürzlich für die „Shot Sage Blue Marilyn“ gezahlt, werden es wohl nicht werden, aber auch die Auktion Zeitgenössische Kunst I im Dorotheum am 1. Juni kann mit Werken von Andy Warhol aufwarten. Auf 300.000 bis 500.000 Euro geschätzt ist das Porträt des Künstlers Man Ray, das Warhol 1974 als Siebdruck auf Leinwand bannte. Soweit bekannt hatte Warhol Man Ray 1973 getroffen und das Foto geschossen, das die Basis für eine Serie von Siebdrucken mit dem Porträt des Künstlerkollegen diente. Die im Dorotheum zur Versteigerung gelangende Version ist zudem noch marktfrisch und befand sich seit 1975 in einer europäischen Privatsammlung. Zwei weitere Siebdrucke, Portrait Ms. B and Yucca, 1981 (180.000 bis 240.000 €), sowie die kleine Leinwand Jack Nicklaus, 1977 werden in dieser Auktion noch ausgerufen. In der Auktion am Tag danach wartet dann neben einigen anderen Werken des Pop Art Meisters auch Warhols Zeichnung einer Rose auf Käufer:innen die bereit sind, ab 35.000 Euro dafür auszugeben.

22 der am 1. Juni angebotenen 87 Kunstwerke kommen mit einem oberen Schätzwert von 100.000 Euro und mehr zur Auktion, darunter eine 2 x 4 Meter große Leinwand von Herbert Brandl aus dem Jahr 2005 sowie Werke von Sam Francis, Jean Dubuffet, Yin Zhaoyang und Karel Appel. Stark vertreten wie schon in den vergangenen Jahren ist Kunst von italienischen Künstler:innen. Österreichische Kunst gibt es von Martha Jungwirth, Arnulf Rainer, Gunter Damisch, Hubert Scheibl, Cornelius Kolig, Hermann Nitsch, Otto Muehl, Wolfgang Hollegha und Max Weiler.

In der Auktion Zeitgenössische Kunst II am 2. Juni gibt es zwar auch eine Version der Marilyn von Andy Warhol, diese wurde jedoch im Jahr 1070 gedruckt und gilt als „unautorisiert“, wenngleich einzelne Exponate dieser Serie von Andy Warhol persönlich mit dem handschriftlichen Vermerk „this isnot by me Andy Warhol“ versehen wurden. Dennoch, € 35.000 bis 45.000 soll die Arbeit bringen. Das Hauptwerk dieser, günstigeren Auktion ist eine großformatige Zeichnung aus der Serie der Territorien von Jorinde Voigt. Das Werk war 2020 berits in einer Auktion ausgerufen worden, blieb aber unverkauft. Mit einem reduzierten Schätzwert von 45.000 bis 55.000 Euro soll sie nun eine:n Käufer:in finden. Am anderen Ende der Preisspanne findet sich z.B. ein fotografisches Selbstporträt von Elke Krystufek um 2.500 bis. 3.500 Euro, ein A4 großes Aquarell eines „Mädchens bei Nacht“ von Amelie von Wulffen (€ 3.000 – 5.000) oder die Fotografie „Untitled no. 124 A“ von Cindy Sherman zu 15.000 bis 18.000 Euro.

In der Auktion Moderne am 31. Mai könnte das Gemälde „Sommerabend im Dorf“ von Werner Berg den seit 2012 geltenden Auktionsrekord für den Künstler brechen. Das zu den Hauptwerken zählende Gemälde geht mit einem Schätzpreis von € 140.000 bis 180.000 Euro an den Start. Ebenfalls auf bis zu 180.000 Euro geschätzt ist ein Stillleben der deutsch-südafrikanischen Künstlerin Irma Stern. Die 1894 in Südafrika geborene Tochter jüdischer Auswanderer verbrachte zu Beginn ihres Lebens viele Jahre sowohl in Südafrika als auch in Deutschland. Bereits als junge Malerin erreichte sie in den 1920er Jahren Anerkennung in Deutschland und konnte bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten an vielen Ausstellungen teilnehmen. Im konservativen Südafrika wegen ihrer Darstellung Afrika als eine von der Zivilisation und dem europäischen Kolonialismus bedrohte Kulturlandschaft zuerst angefeindet, wurde sie letztendlich doch eine der bedeutendsten Malerinnen Südafrikas.  

Links zu den Auktionskatalogen
--> Moderne, 31. Mai 2022
--> Zeitgenössische Kunst I, 1. Juni 2022
--> Zeitgenössische Kunst II, 2. Juni 2022

Mehr Texte von Werner Remm

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