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Art Modern 9: Von Moderne bis Zeitgenossen und ein wenig Afrika

Im September 2020 konnte die Austria Auction Company noch eine recht erfolgreiche Auktion zeitgenössischer Kunst abhalten, danach konzentrierte sich das Auktionshaus erst einmal auf seine langjährige Expertise bei Orientteppichen. Nun kommen in der 9. Kunstauktion 195 Werke aus der europäischen Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts unter den Hammer.
Die Kunstwerke der Klassischen Moderne umfassen z.B. Frauenakte von George Grosz, Otto Dix, Herbert Boeckl, Hans Böhler, Robin Christian Andersen und Alexander Rothaug, meist ausgeführt als Mischtechniken auf Papier sowie Zeichnungen. Auch Lithografien von Fernand Léger und Henri Matisse sowie eine Serie von Radierungen zum Faust von Oskar Laske aus den Jahren 1913/1919 sind Teil der mit günstigen Rufpreisen ausgestatteten Auktion. Klasissche Tier- und Landschaftsmalerei findet sich in Werken von Fritz Zerritsch sowie Edmund Mahlknecht.

Natürlich sind auch die „österreichischen Klassiker“ mit vielen Arbeiten in der Auktion vertreten. Von Gunter Damisch über Adolf Frohner, Christian Ludwig Attersee, Arnulf Rainer bis Bruno Gironcoli, Peter Pongratz, Jürgen Merssensee und Günter Brus reicht die breite Auswahl, die durch Lithografien und Radierungen bedeutender internationaler Künstler wie Antoni Tàpies, Günter Förg, Per Kirkeby, Mel Ramos und Karel Appel ergänzt wird. Aktuelle Kunst findet sich von Martin Schnur, Mario Dalpra, Franz Graf und Beni Altmüller.

Eine Besonderheit der Auktion stellen dreizehn Werke des Afrikanischen Künstlers Prince Twins Seven-Seven aus einer Privatsammlung dar. Der 1944 in Ogidi, Nigeria geborene Prince Taiwo Olaniyi Oyewale-Toyeje Oyelale Osuntoki begann seine künstlerische Karriere als Musiker in Nigeria und indirekt gibt es in seiner Lebensgeschichte auch eine Verbindung nach Österreich. Zur bildenden Kunst kam Seven-Seven nämlich durch den Sprachwissenschaftler  Ulli Beier, der mit seiner ersten Frau, der österreichischen Künstlerin Susanne Wenger im Jahr 1950 nach Nigeria ausgewandert war.
Nach deren Trennung gründete Beier, der sich schon um die Vermittlung Nigerianischer Literatur in Europa verdient gemacht hatte, mit seiner zweiten Frau Georgina Betts eine Kunstschule aus der schließlich die Oshogbo-Schule nigerianischer Künstler hervorging. Auf Vermittlung von Beier und anderen stellte Prince Twins Seven-Seven immer wieder in Hamburg und Berlin aus und war Teil der von Jean-Hubert Martin kuratierten und bis heute legendären Ausstellung Magiciens de la Terre, die 1989 im Centre Pompidou und der Grande Halle de la Villette stattfand. 1979 konnte er seine Werke im Rahmen des Horizonte Festivals der Weltkulturen zeigen. Ab den 1980er Jahren lebte Prince Seven-Seven immer wieder in den USA und stellte u.a. im Philadelphia Museum of Art und dem MOMA in New York aus. Zu seinem Tod im Jahr 2011 veröffentlichte immerhin auch die New York Times einen Nachruf.

Auktion Art Modern 9
4. Mai, 17 Uhr
--> zum Auktionskatalog

Mehr Texte von Werner Remm

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Art Modern 9
04.05.2022 17:00

Austria Auction Company
1010 Wien, Singerstraße 16
Tel: +43 664 3001256
Email: office@austriaauction.com
http://www.austriaauction.com/


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