Christoph Platz-Gallus wird neuer Direktor des Kunstvereins Hannover
Christoph Platz-Gallus folgt auf Kathleen Rahn, die kürzlich als künstlerische Direktorin an das Museum Marta Herford wechselte (das artmagazine berichtete). Sein Programm beginnt im Kunstverein im Januar 2023.
Christoph Platz-Gallus ist Kunsthistoriker, Kurator und Kulturmanager. Er hat international Ausstellungs- und Biennaleformate verschiedener Größenordnungen konzipiert und realisiert, wobei sein Schwerpunkt auf tiefgehender ortsspezifischer Recherche, kollaborativen Ansätzen und spartenübergreifenden Konzepten liegt.
Christoph Platz-Gallus studierte Kunstgeschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft. Er arbeitete für die Skulptur Projekte Münster 07, die Kunsthalle Münster sowie den Westfälischen Kunstverein und veröffentlichte Kunstverein im Umbruch über die Entwicklung der Institution im Nachkriegsdeutschland.
2010 wurde Christoph Platz-Gallus Mitglied der Abteilung für Projektmanagement der dOCUMENTA (13), der er später vorstand. Er war Leiter der Ausstellungsabteilung der Bergen Assembly (2013) in Norwegen. Bei der documenta 14 (2017) leitete er die Ausstellungen in Athen und Kassel.
Seit 2018 ist er Leiter der kuratorischen Belange bei Europas ältestem Festival für interdisziplinäre Kunst, dem steirischen herbst, in Graz, Österreich, wo er auch am Institut für Zeitgenössische Kunst (IZK) unterrichtet. Christoph Platz-Gallus war international als unabhängiger Berater für Kulturinstitutionen tätig, darunter Akademie der Künste der Welt, Köln, Stadtkuratorin–Curating the City, Hamburg und Museo de Art Moderno Medellín, Kolumbien.
„Angesichts drängender geopolitischer Fragen, die sich infolge von Pandemien, Kriegen und ökologischem Kollaps stellen und die die Notwendigkeit von Solidarität in den Vordergrund rücken, braucht die Kunst Räume und Menschen, die ihren Machern Raum zum Handeln geben. Der Kunstverein mit seiner mehr als 200-jährigen Geschichte der kollektiven Förderung künstlerischer Praxis und seines Engagements für die Gemeinschaft ist als Modell aktueller denn je. Denn Kunst wird gerade dann systemrelevant, wenn sie aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken ist – das wollen wir gemeinsam versuchen zu erreichen. Ich freue mich sehr darauf.“, erlärte Christoph Platz-Gallus zu seiner Bestellung.
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Abbildung: Christoph Platz-Gallus, Foto© Matthias Voeltzke