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Bernard Arnaults Rückzug aus dem Auktionshaus Tajan

Schon einmal zog sich Geschäftsmann Bernard Arnault aus einem mehr Verluste als Image bringenden Auktionshaus zurück. Das war Ende Februar 2002 und betraf Phillips de Pury und Luxembourg. Vergangene Woche ließ er über seine Luxusindustriegruppe Louis Vuitton Moet Hennessy (LVMH) via Pressemitteilung den Ausstieg aus Tajan verlautbaren. Auf der Homepage des größten Auktionshauses in Frankreich findet sich hierzu keine Mitteilung - in der englischen Version stammt die jüngste Pressemitteilung vom Juli 2003, in der französischen vom September. Den Hauptanteil verkaufte Arnault an eine Gesellschaft Namens Rodart. Man wolle sich "wieder auf seine Kerntätigkeit", nämlich die Luxusartikel (Mode und Alkoholprodukte) konzentrieren. LVMH behält einen minimalen Anteil am Hause Tajan. Weder über die Höhe der Verkaufs-Transaktion an die Firma Rodart, noch über den Umfang der Minimalbeteiligung scheinen derzeit Zahlen auf. Über die Gründe des Ausstiegs von Arnault hat die französische Presse ihre eigene Version. Denn der Rückzug wurde just nach einer Woche offiziell, nachdem der seit 2001 gegen CEO Jacques Tajan laufende Strafprozess in den Gazetten aufgerollt wurde. Tajan hatte den immensen Nachlass des Malers und Bildhauers Alberto Giacometti nach dem Tode von dessen Witwe Annette Giacometti inventarisiert. Der Giacometti-Nachlassverwalter Roland Dumas, ehemaliger Außenminister, hatte Jacques Tajan auch mit der Versteigerung von Werken Giacomettis beauftragt, um die laufenden Kosten zu bestreiten und dem testamentarischen Willen von Annette Giacometti nachzukommen, die eine "Giacometti-Stiftung" wünschte. Da es die Stiftung nicht gab, behielt Jacques Tajan angeblich einen Teil des Erlöses aus der Auktion in seiner Buchhaltung, was ihm und Roland Dumas eine Strafanzeige eintrug. Letztere wurde unmittelbar nach der rechtmäßigen Gründung der Stiftung am 11.12.2003 medial breitgetreten. http://www.tajan.com
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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