Jan Merta - The Volunteer: Abstrakte Erzählungen

Gelb- und Grüntöne, Glanzlichter und blaue Farbe, die das Licht auf einen gemalten Helm zu treffen scheinen sowie addierte Farbschichten, sind Stilmittel des tschechischen Malers Jan Merta.

Die vierte Einzelausstellung seiner Werke ist derzeit in der Galerie Martin Janda zu sehen. Merta zeigt dabei jüngste Werke, wobei deren Entstehungsprozess sich wie in den Malerwerkstätten der Renaissance gestaltet: Immer wieder bearbeitet er die Leinwände im Laufe der Jahre. Es dauert also, bis Merta seine Arbeiten in die Welt entlässt. So auch bei dem Werk „Lamp II“ das zwischen den Jahren 2016 und 2020 entstanden ist. Es ist das älteste Bild in dieser Ausstellung bei Martin Janda.

Seine bei Martin Janda gezeigten Arbeiten entwickeln zum Teil eine grelle, fast neonartige Farbigkeit, die an die „Neue Sachlichkeit“ der 2oer Jahre erinnert. Der Bildgrund ist durch diagonale Elemente strukturiert und von „Blitzen“ durchzuckt, die er auch als solche bezeichnet. Merta, der 1952 in der tschechischen Provinz geboren ist konnte nach vielen Schwierigkeiten durch die kommunistische Unterdrückung, letztlich ab 1981 an der Kunstakademie in Prag studieren. Er fühlt sich der europäischen Gegenwartskunst eines Luc Tuymans, Gerhard Richter sowie Neo Rauch verwandt.

Alle genannten Künstler zeichnet das Changieren zwischen Abstraktion und Figuration aus. Es ist das Spielen mit verschiedenen farblichen und räumlichen Elementen, dass diese Maler beherrschen und das auch bei Merta eine große Rolle spielt.

So entwickelte er ab 2018 eine Serie von Landschaftsbildern in denen er den Bildgrund zu drei Vierteln mit bunten oder grauen Farbflächen bedeckte. Die Farbfelder wirken wie Steinformationen und entwickeln eine gewisse Haptik und Dramatik.

Obwohl Merta mit den Errungenschaften der abstrakten Malerei spielt, erzählt er uns immer eine Geschichte. Er schenkt uns mit seinen Bildern einen Zipfel einer Narration die wir selber zu Ende denken können.