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Hören Sie die Melodie der Ewigkeit!

Die Fähigkeit der Musik, in das Herz jedes Zuhörers vorzudringen, ist oftmals ein Grund für Neid und Diskussion von den Vertretern anderer Künste. P. Tschaikowsky versicherte, dass es unerreichbare Sphären gibt, "die nur die Musik zu erreichen vermag". Kann die Malerei solche Höhen erreichen oder ist das ausschließlich ein Monopol der Musik?

Der Künstler Alexander Aizenshtat versuchte, seine künstlerische Vision in diese ewige Konfrontation der Künste einzubringen. Im Jahre 2020 schuf er die Gemäldeserie „Melodie der Ewigkeit“, die das Konzept eines ewigen Jenseits erforscht. Der Künstler wurde von der Geschichte der Stadt Eisenstadt inspiriert – der Stadt seiner Vorfahren – sowie der kolossalen Arbeit des Österreichischen Jüdischen Museums zur Bewahrung des Andenkens und der Kultur des jüdischen Volkes. Der Künstler hofft, dass einige seiner Werke die Sammlung des Museums bereichern und den Betrachter das ganze Jahr über begeistern werden.

Die Schlüsselidee von „Melodie der Ewigkeit“ ist der Gedanke an die Schwierigkeit einer jüdischen Melodie, die die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs über Jahrhunderte spielten. In diesen Werken hört man Freude und Leid, Siege und Niederlagen. Der ewige Klang dieser Musik ist eine Last, die das jüdische Volk trägt. Aber wenn man viel erreichen und seine Mission erfüllen will, muss man viel opfern. Trotzdem klingt „Melodie der Ewigkeit“ auch im Dunkeln und gibt uns Hoffnung und Harmonie.

Ironischerweise wurde die Konfrontation zwischen Musik und Malerei zu ihrer Einheit, und eine Reihe der Gemälde von Alexander Aizenshtat wurde im Schloss Esterhazy zur Musik des Haydn Orchesters gezeigt. Die Besucher des Ausstellungskonzerts erlebten ein wahres Gesamtkunstwerk, von dem W. Kandinsky und A. Strawinsky so sehr geträumt hatten. Das Konzert wurde dank der Hilfe des Österreichischen Jüdischen Museums und Bettina Wascher durchgeführt.

Die Musikalität ist für Alexander Aizenshtat nicht nur ein Hinweis auf das Generalthema, sondern ein integraler Bestandteil Arbeitsweise. Der Künstler braucht keine Instrumente abzubilden, damit der Betrachter die Polyphonie seiner Leinwände hört.

Angst und Ehrfurcht vor den Werken des Künstlers werden nicht durch die Dramatisierung der Ereignisse, sondern das füllen der Werke mit Molltönen erreicht. Die Helden von Aizenshtat schreien, flehen um Gnade, versuchen innere Freiheit zu finden, ihr Schicksal zu erfüllen oder stellen sich umgekehrt der Herausforderung der Welt. Wir hören ihre Stimmen und in dieser Melodie hören wir uns selbst.

Manche mögen erwidern, dass die moderne Welt voller Sorgen ist und Licht und Freudenlieder braucht. Zu Aizenshtats Polyphonie gehören auch fröhliche Töne: sanfte Familienszenen, Stillleben mit dem Handspiel der Figuren, niedliche Puppen als Apotheose von Schönheit und Fesseln. Dennoch ist die Stimme von Aizenshtats Bildern traurig, weil sie in eine dem Menschen unbekannte Ewigkeit gerichtet ist. Seine Manier ähnelt der Dodekaphonie von A. Schönberg, die unbegrenzte Ausdrucksmöglichkeiten unter Beibehaltung einer einzigen Linie ermöglicht.

Im Jahre 2021 versuchte Aizenshtat, denjenigen eine Stimme zu geben, denen sie genommen wurde. Der Künstler bereitete eine Werkreihe "Aktion T4" vor, die sich dem eugenischen Programm der Nationalsozialisten zur Vernichtung von den Menschen mit den psychischen Erkrankungen widmete. Und was das Publikum hört, erfahren wir in nächster Zukunft.

->>www.aizenshtat.art

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