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Die Preisträger:innen des Österreichischen Kunstpreises

Der Österreichische Kunstpreis wird etablierten Künstlerinnen, Künstlern und Institutionen für ihr Gesamtwerk zuerkannt und jährlich vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) vergeben. Mit dem Preis wird sowohl ein facettenreiches Kunstschaffen, ein umfassendes Oeuvre als auch die kontinuierliche inhaltliche Weiterentwicklung in der künstlerischen Arbeit gewürdigt.

Österreichischer Kunstpreis in der Sparte Bildende Kunst: Künstlerkollektiv Gelatin

Das international renommierte österreichische Künstlerkollektiv wurde Anfang der 90er Jahre gegründet. Das Künstlerkollektiv besteht aus Ali Janka (geb. 1970) und Tobias Urban (geb. 1971) sowie aus dem gelernten Raumplaner Florian Reither (geb. 1970) und Wolfgang Gantner (geb. 1968), Politologe und Publizist. Ein wesentliches Merkmal der künstlerischen Praxis bilden die Verschmelzung von Architektur und Skulptur sowie der Einfluss dadaistischer Elemente. Gefundene oder recycelte Stoffe dienen häufig als Material. Charakteristisch für die Werke der Künstlergruppe ist schließlich auch die Einbindung der Betrachter*innen in die Inszenierung. Das Publikum wird spielerisch dazu animiert, an den Arbeiten teilzuhaben und so neue Kunsterfahrungen und -erkenntnisse zu sammeln. Nicht zuletzt zeugen die Werke von Gelatin aber von der ungebrochenen Begeisterung für das, wofür alle Künstler*innen stehen sollten: die Kunst selbst.

Österreichischer Kunstpreis in der Sparte Medienkunst: Christa Sommerer und Laurent Mignonneau

Christa Sommerer (geb. 1964 in Gmunden) und Laurent Mignonneau (geb. 1967 in Angoulême, Frankreich) arbeiten mittlerweile seit 30 Jahren zusammen. Sommerer studierte Biologie und Botanik bevor sie an die Akademie der bildenden Künste in Wien wechselte, um dort Skulptur zu studieren. Mignonneau studierte angewandte Kunst und später Video- und Computergrafik in Frankreich. Nach ihren Studien besuchten sie gemeinsam das Institut für Neue Medien an der Städelschule in Frankfurt bei Peter Weibel und arbeiten seit 1992 gemeinsam. Das Künstlerduo arbeitet im Zwischenfeld von Kunst, Naturwissenschaft und Technologie. Auf der Basis von Simulationen zu künstlichem Leben entwickeln sie kreative Environments zur Interaktion und beteiligen BesucherInnen am Werkprozess. Die Konfrontation von realen und virtuellen Systemen fordert eine bewusste Interaktion und verdeutlicht die Wechselwirkung und Kooperation beider Modelle. Derzeit sind beide als Professoren an der Kunstuniversität in Linz beschäftigt und führen dort das 2004 gegründete Department für Interface Culture im Institut für Medienkunst.

Österreichischer Kunstpreis in der Sparte Kulturinitiativen: Offenes Kunst- und Kulturhaus Vöcklabruck

Das OKH Vöcklabruck ist kultureller Nahversorger und gleichzeitig Möglichkeitsraum für Zukunftsmodelle in der Region: Der kulturelle Austausch und die Vielfalt zeitgenössischer Kunst bilden ein Stück „urbaner Insel“ mit Ankerfunktion an der Vöckla. Am Areal des alten Krankenhauses werden seit dem Jahr 2012 überregionale Impulse gesetzt – getragen, belebt und weiterentwickelt durch das gemeinnützige Engagement Vieler. Organisiert wird das OKH vom Verein Kunst- und Kulturhaus Vöcklabruck: Dieser gründete sich 2007 mit dem Ziel, ein kulturelles Präsentations- und Produktionszentrum in Vöcklabruck zu schaffen. Sein kontinuierliches Programm hat das OKH als lebendige Kulturstätte zwischen Linz und Salzburg etabliert und öffnet seither Zugänge zur Zeitkultur, die es in dieser Form im Großraum Vöcklabruck nicht gäbe.

Österreichischer Kunstpreis in der Sparte Künstlerische Fotografie: Gerald Domenig

Geboren 1953 in Villach, Studien an der Kunstakademie in Düsseldorf und an der Städelschule in Frankfurt/Main. Lebt und arbeitet in Frankfurt/Main. Seine bevorzugten Medien sind die Fotografie, die Zeichnung und das Schreiben. Bereits seit den 1970er-Jahren arbeitet er mit diesen Mitteln und hat ein umfassendes Oeuvre geschaffen, das durch formale Strenge und thematische Offenheit gekennzeichnet ist. In Hinblick auf eine Konstruktion von Wirklichkeit verwendet der Künstler Zeichnung und Fotografie quasi diametral entgegengesetzt. Die Zeichnungen sieht er als Entwürfe oder Vor-Zeichnungen für seine Fotografien: Während die Arbeit mit dem Bleistift als eine Annäherung an die Welt begriffen werden kann, sind die meist schwarzweißen Fotografien eben kein Festhalten eines Moments, nicht bloß ein Abbild der Realität. Sie sind immer mehr als das, nämlich eigenständige Bilder einer Situation, eines Ortes. Gerald Domenig, der stets analog fotografiert, die Filme selbst entwickelt und die Vergrößerungen herstellt, versteht Fotografie als Technik der Bildkonstruktion, der Überführung von Raum in die Fläche, als Auflösung des Abgelichteten ins Bild.

Weitere Preisträger:innen
Darstellende Kunst: Karl Regensburger und in Memoriam Ismael Ivo
Film: Billy Roisz
Literatur: Barbara Hundegger
Musik: Mia Zabelka
Architektur: Günther Feuerstein

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Abbildung: Gelatin, Performance im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum im Rahmen ihrer Ausstellung. Foto: eSeL.at - Lorenz Seidler

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