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Ausklang der Auktionssaison

Mit der letzten Auktionswoche des Jahres 2003 beschloss das Dorotheum vergangene Woche das Jahrespensum großer Auktionen - "im kinksy" widmete seinen saisonalen Ausklang dem 100 Jahr Jubiläum der Wiener Werkstätte. Biedermeier hoch im Kurs Den Anfang übernahm am 24. November die Sektion Ölgemälde und Aquarelle des 19. Jahrhunderts. Star der Sitzung wurde Friedrich Gauermanns Gemälde mit Pferden und einem reitenden Bauernbuben an der Tränke. Das auf 100.000 bis 130.000 Euro taxierte Meisterwerk der Biedermeiermalerei wechselte für 150.000 Euro in eine österreichische Sammlung. Nicht weniger verführerisch wirkte Ferdinand Georg Waldmüllers Bildnis einer jungen Dame in weißem Kleid, für das 45.000 Euro (26.000-34.000) deponiert wurden. Die höchste Ansteigerung schaffte Elias Pieter van Bommels "Eisläufer auf einem Kanal in Holland" (siehe Objekt der Woche vom 24. November), das für 32.000 Euro statt der anberaumten 5000-6000 den Besitzer wechselte. Insgesamt schlug sich die Verkaufsquote von 50 Prozent in einem Meistbotumsatz von mehr als 1,08 Millionen Euro zu Buche. Am selben Tag gelangten Möbel und dekorative Kunst unter den Hammer, wobei auch hier das Biedermeier in hohem Kurs stand. Den höchsten Preis der Auktion streifte Experte Ulrich Prinz für einen um 1810 gefertigten Konsolentisch, mahagonifurniert mit geschnitzten Ochsenaugenprofilen bei 12.000 Euro und damit ein Mehrfaches der Erwartungen (7000-8000) ein. 11.000 Euro war einem italienischen Händler der seltene spanische Refektoriumstisch aus dem 17. Jahrhundert (die Füße stammten aus späterer Zeit) wert. Jüngeren Datums war der um 1920 ausgeführte, wendbare Billiardtisch für Carambol oder Pool, für den ein Queue-Versierter 4500 Euro (5000-6000) hinterlegte. Nachfrage für WW-Objekte Das Dorotheum hatte im Rahmen seines Jugendstilangebotes keinen Schwerpunkt für Objekte der Wiener Werkstätte gesetzt. Dennoch verlief die Auktion mit einem Netto-Umsatz in der Höhe von knapp 588.000 Euro mehr als zufriedenstellend. Zu den Highlights gehörte dann allerdings doch ein WW-Stück, die nach einem Entwurf (um 1907 ) von Josef Hoffmann ausgeführte Brosche mit Lapislazuli wechselte für 55.000 Euro in Londoner Besitz, eine von Koloman Moser entworfene silberne Dose in Form eines Eis für 28.000 Euro. Während französisches Glas der Manufaktur Gallé weniger nachgefragt war, durfte sich Expertin Julia Blaha für Daum über einige herausragende Ergebnisse freuen: So wurde eine Daum-Vase mit Fledermausmotiv aus der Zeit um 1900/10 zur unteren Taxe von 30.000 Euro zugeschlagen. Zwei Tage später feierte "im kinsky" nach eigenen Angaben einen "Sieg der Qualität", der sich in einem Umsatz von 1,583 Millionen Euro niederschlug - im Verhältnis zur Summe der Limits eine Verkaufsrate von 91 Prozent, nach Anzahl der Objekte von 63 Prozent. Zu den höchsten Preisen gehörten hier eine Sitzgarnitur, 1905 von Josef Hoffmann für Magda Mautner Markhof entworfen mit 230.000 Euro, gefolgt von 180.000 Euro für den Schreibtisch aus gleicher Provenienz. Regelrechte Begeisterung löste schließlich noch eine Silber getriebene Vase Dagobert Peches aus, die von 30.000 auf 75.000 Euro angesteigert wurde. Sensation für Klassische Moderne Den größten Umsatz der vergangenen Woche heimste im Dorotheum die Sparte Klassische Moderne und zeitgenössische Kunst ein: 1,732 Millionen Euro, bei einer Verkaufsquote von 50 Prozent. Der höchste Zuschlag entfiel hier ex equo auf Jean Eggers "St. Martin am Silberberg" und Antoni Tápies Komposition aus dem Jahr 1959 bei 75.000 Euro gefolgt von 70.000 Euro für eine Farbstiftzeichnung von Gustav Klimt von 1903/04 zu dem Gemälde "Hoffnung I".
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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