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Zeitgenössische Kunst I: Rekordverdächtig

„Wilde Tiere sind gefährdet“ ist das 3x2 Meter große Gemälde von Maria Lassnig betitelt, das am 23. Juni um 16 Uhr zur Auktion kommt. Die Malerin, die zu dieser Zeit erstmals größere Anerkennung erhielt, und gemeinsam mit VALIE EXPORT im österreichischen Pavillon auf der Biennale di Venezia ausstellen konnte, war damals aus New York nach Österreich zurückgekehrt, um ihre Professur an der Hochschule für angewandte Kunst anzutreten. Das mit 600.000 bis 800.000 Euro geschätzte Werk war seit 1999 übrigens Teil der Sammlung Zoidl, aus der auch das Gemälde von Günter Brus stammte, das am 21. Mai mit einem Rufpreis von 75.000 Euro schließlich für 750.000 Euro (plus Aufgeld) in eine österreichische Sammlung ging.

Das Lassnig-Gemälde überstrahlt die weiteren Exponate der Auktion die u.a. noch ein „Portrait of a Lady“ aus dem Jahr 1983 von Andy Warhol (350.000 bis 450.000 Euro) zu bieten hat. Insgesamt 18 Kunstwerke gehen mit einem oberen Schätzpreis über 100.000 Euro ins Rennen. Darunter ein „Rotationsbild“ von Alfons Schilling mit einem Durchmesser von 232 cm und einer Taxe von 180.000 bis 250.000 Euro.

Bis zu 80.000 Euro soll eine Serie von acht Farblithografien der Britischen Künstlerin Tracey Emin aus dem Jahr 2020 bringen. Einen gewissen Bezug zu Österreich weist die Neonarbeit „No Number #3 (Not On Color Red)“ des US-Amerikanischen Künstlers Joseph Kosuth auf: Der Text lautet „Language must speak for itself“ und ist die Übersetzung von Ludwig Wittgensteins „Die Sprache muss für sich selbst sprechen“ aus der philosophischen Grammatik des Österreichischen Philosophen. (EUR 40.000 bis 60.000). Die kobaltblaue Version des Werks befindet sich übrigens in der Sammlung des MOMA, New York.

Kann man Picassos „Guernica“ eigentlich zitieren oder neu schaffen? Das Künstlerkollektiv Gelatin, dem nichts in der Kunst heilig ist, hat 2006 einem 207 x 250 cm großen Werk aus Plastilin und Wachs diesen Titel gegeben. 25.000 bis 40.000 Euro sollte man für die Arbeit jedenfalls bereithalten.

Ein Kunstwerk von Lucio Fontana am Handgelenk tragen, das geht mit einem Ellisse-Armband das ursprünglich als Edition mit einer Auflage von 150 Stück produziert werden sollte. Bei der Nummer 11 wurde die Edition jedoch unterbrochen.
Wie immer gibt es in der Auktion einen bedeutenden Anteil italienischer Kunst sowie aus heimischen Ateliers von Hausner bis Rainer, West und Wurm.

Mehr Texte von Werner Remm

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Zeitgenössische Kunst I
23.06.2021 16:00

Palais Dorotheum Wien
1010 Wien, Dorotheergasse 17
Tel: +43 1 515 60, Fax: + 43-1-515 60-443
Email: client.services@dorotheum.at
http://www.dorotheum.com


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