Auch Galerien bekommen jetzt eine Digitalförderung
Die Pandemie hat auch die Galerien schwer getroffen, wenn auch nicht so schwer wie z.B. den Buchhandel. Kunst kann man (noch) nicht bei Amazon kaufen und auch die großen Plattformen wie Artsy oder Artnet und auch die Kunstmessen mit ihren Online-Viewing-Rooms agieren primär als Vermittler; der Kundenkontakt verbleibt meist bei den Galerien. Eine große Konkurrenz im Kunstverkauf online stellen allerdings die Auktionshäuser dar, die in der Pandemie ihre Umsätze in diesem Segment deutlich erhöhen konnten. Für die Galerien ist der Aufholbedarf im E-Kunst-Commerce groß denn erst wenige zeitgenössische Galerien in Österreich betreiben eigene online Shops, meist bittet man auf der Homepage um Kontaktaufnahme via E-Mail oder Telefon, falls Interesse an einem Kunstwerk besteht. Außerdem müssten viele ältere Homepages von Galerien dringend überarbeitet werden, aber gerade in der Krise fehlt das Geld dazu.
Das hat Staatsekretärin Andrea Mayer dazu bewogen, nach dem Buchhandel jetzt auch für die Galerien ein eigenes Budget für die Digitalisierung freizugeben. Mit 150.000 Euro ist das Budget etwas kleiner als jenes für die Buchhändlerinnen. Gefördert werden Kosten für Webshops, Homepages und Auftritte in sozialen Medien. Pro Galerie werden bis zu 75% der Gesamtkosten eines Projektes mit einem maximalen Förderbetrag von 5.000 Euro unterstützt.
„Obwohl wir hoffen, dass so bald wie möglich Kunst wieder uneingeschränkt live zu sehen sein wird, wird die digitale Vermittlung von Kunst auch in Zukunft ein wichtiger Faktor bleiben. Wir sehen diesen Schritt auch als den Beginn von weiterführenden Strukturmaßnahmen, um die Galerien in Österreich nachhaltig abzusichern“, kommentiert Galerist Martin Janda, Vorsitzender des Verbands österreichischer Galerien Moderner Kunst. Der Verband ist auch zuständig für die Abwicklung der Förderungsanträge, die über die Homepage des Galerienverbandes unter www.diegalerien.at gestellt werden können.
Einreichschluss ist der 15. Jänner 2021.