Meta Grgurevič - Impossible Machines: Apparate der Auflösung
Während im Erdgeschoß des Künstlerhauses Sonja Gangls Ausstellung ihre strenge Konzepttreue zelebriert (das artmagazine berichtete) betritt man im Untergeschoß eine gänzlich andere, eine magische (Innen-)Welt, die sich in einem Schwebezustand zu befinden scheint. In der von Simona Vidmar kuratierten zweiteiligen Ausstellung Impossible Machines (zeitgleich läuft eine gleichnamige Schau in der UGM Maribor Art Gallery) werden Werke der slowenischen Künstlerin Meta Grgurevič aus den letzten acht Jahren gezeigt. Immer wieder arbeitet diese mit kinetischen Skulpturen, erforscht verschiedene Mechanismen, um sie für ihre Zwecke zu borgen und zu entfremden. So lehnt sich „Saudade_Clock Mechanisms“ (2013) an die Technik eines Uhrwerks an, um von einer Abwesenheit zu erzählen, die sich als Thema auch in anderen Exponaten immer wieder findet. Auch Motive wie Körperlichkeit, Geschwindigkeit und Schwerkraft ziehen sich durch die Arbeiten der Künstlerin und durch die Leerstellen in der Ausstellung. Wenn sie in „TIMEKEEPERS“ (2015) mit Illusion, Spiegelung und Lichteffekten spielt und in „Saudade“ (2015) eine Schaukel aus Eichenholz im Raum installiert, wird Immersion erzeugt und jener Begriff auch leise spürbar: Ein Gefühl der Trauer um etwas Schönes, das vergangen ist und gleichzeitig der Wunsch oder das Verlangen nach etwas noch Unbekanntem, wonach man sich sehnt und worauf man in Zukunft hofft…
„so I escape / thinking it was finally those overdue goodbyes / one more day / I’ve been kissing the edge of so many thinks“, ist auf einer Tapete zu lesen. In feiner künstlerischer Manier werden Leichtigkeit und Schwere, Statik und Bewegung in Balance gebracht; Verbindung und Trennung in transparenten Formen dargestellt; das Vergehen und ein sich Überlagern ausgedrückt, in Schärfe und Unschärfe. Die Musik des Videos „Saudade“ (2015; Loop, 14:59 Min.) ist in der gesamten Ausstellung zu hören und schafft eine sonderbare Atmosphäre. Messing-, Holz- und Textilelemente bewirken einen zusätzlich sinnlichen Effekt. Ein roter Faden („STATE OF RETURN_situation 3“, 2019/20) führt die BesucherInnen durch den Raum und fordert zum genauen Hinsehen auf, denn nur dann erkennt man eine fast nicht wahrnehmbare Bewegung und das sich Auflösen der Strukturen.
01.02 - 02.04.2020
KM– Künstlerhaus Halle für Kunst & Medien
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