Charity-Kunstauktion The Other is Oneself: Wir, das sind die anderen
Die Akzeptanz des anderen, des Fremden ist ein zentrales Element der Selbstbestimmung in einer zunehmend individualisierten Gesellschaft. „Es gibt keinen Selbstbezug, keine Identifikation mit sich selber ohne Kultur – ohne eine Kultur des Selbst als Kultur des anderen, ohne eine Kultur des Von-sich-selber-sich-Unterscheidens. Wir alle brauchen die Unterscheidung durch die Identifikation des Anderen, des Fremden, um überhaupt als Selbst zu existieren.“, heißt es im Text zur Ausstellung „The Other Is Oneself“, einer Initiative die vom in Niederösterreich lebenden frnzösischen Künstler Sébastien de Ganay ins Leben gerufen wurde.
Angesichts der humanitären Katastrophen, die sich tagtäglich vor den Toren der „Festung Europa“ abspielen, plädiert de Ganay und mit ihm eine Vielzahl an Künstler*innen für eine Kultur der Toleranz und der Akzeptanz der Gegensätzlichkeiten, die es uns erst ermöglichen, als Individuum zu existieren.
Im Rahmen der Initiative hat die Kuratorin Fiona Liewehr Werke von 26 internationalen KünstlerInnen aus dem Nahen Osten, aus Nordafrika, den USA, Südamerika und Europa zu einer Ausstellung zusammengestellt, die noch bis zum 14. Dezember am Franz Josefs Kai 3 zu sehen ist. Viele der in der Ausstellung vertretenen Künstler*innen haben selbst Migrationshintergrund und mussten ihre Heimat an verschiedenen Zeitpunkten und aus unterschiedlichen Gründen wie Krieg, Diskriminierung, politischer oder religiöser Verfolgung, Armut und Perspektivenlosigkeit verlassen. Das Ziel von „The Other is Oneself“ ist es, eine Atmosphäre des gegenseitigen Verständnis aufzubauen, eine temporäre kreative Gemeinschaft, in der die Vision wie wir in Zukunft zusammen leben wollen diskutiert und eine Reflexion über unser aller Identitätskonstruktion eröffnet werden kann.
Partner der Ausstellung ist das Hilfswerk International, eine österreichische Organisation für Katastrophenhilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Zur Unterstützung der Arbeit des Hilfswerks, haben die Künstler*innen Werke gespendet, die am 22. November im Rahmen einer Benefizauktion im Dorotheum versteigert werden. Und die Werkliste der Auktion kann sich auf jeden Fall sehen lassen: Von Lawrence Weiners „ON BOARD THE SHIPS AT SEA ARE WE“, über Sébastien de Ganays schematisierten Stadtplan der Kurdischen Stadt Kobane (Syrian Grid, 2019) bis zu Nil Yalters eindrücklichem „Exile is a Hard Job“ (1976/2015) und Ramesch Dahas neuem Tryptichon „Landscapes“, 2019 oder Thomas Lochers Überarbeitung des Artikels 33 der UN-Flüchtlingskonvention sind hier arbeiten versammelt, die nicht nur die drängende Problematik von Krieg und Vertreibung thematisieren, sondern auch jede Kunstsammlung bereichern.
Das Dorotheum verrechnet im Rahmen der Auktion keine Gebühren und Zuschläge und die Kaufpreise können zum Teil als Spende beim Finanzamt geltend gemacht werden.
22.11.2019 20:00
Palais Dorotheum Wien
1010 Wien, Dorotheergasse 17
Tel: +43 1 515 60, Fax: + 43-1-515 60-443
Email: client.services@dorotheum.at
http://www.dorotheum.com