
Fair For Art Vienna: Bunte Mischung
Nach den beiden Zeitgenossen-Kunstmessen Parallel und viennacontemporary folgt nun in Wien die stärker im Kunsthandel verankerte Fair For Art Vienna in der Aula der Wissenschaften. Mit 42 Galerien und Kunsthandlungen ist die Teilnehmerzahl überschaubar und praktisch alle zeigen einen Querschnitt aus ihrem Programm. Josef Mittmannsgruber im Erdgeschoß versucht mit Malerei von Lorenz Hinterleitner den Sprung ins Zeitgenössische, während er sich ansonsten seinem Schwerpunkt, der Wachau-Malerei treu bleibt – z.B. mit der aus Spitz an der Donau stammenden Malerin Liesl Kinzel, die auch der Kunsthandel Seitz einen Stock höher zeigt. Neben den bekannten (und gefragten) Malerinnen wie Olga Wisinger-Florian, Marie Egner oder Helene Funke, scheinen generell Künstlerinnen aus dem frühen 20. Jahrhundert etwas stärker repräsentiert, wie z.B. Elfriede Miller-Hauenfels, Aimé Stevens und Lilly Steiner beim Kunsthandel Widder, oder Therese Schachner (Kunsthandel Seitz) und Gerhild Diesner (Antiquitäten Kral). Von Maria Lassnig ist zumindest eine Zeichnung (Selfportraits, 1977) bei Kunsthandel Freller zu finden.
Bei den Zeitgenossen ist die Geschlechterverteilung schon ausgeglichener. Szaal Contemporary zeigt Franziska Maderthaner und Sasa Makarova, die Galerie Kopriva eine Gegeüberstellung von Josef Mikl und Brigitte Mikl-Bruckner. Matta Wagnest ist in den nebeneinander Liegenden Messeständen von Kunst & Handel (Graz) und Artdepot (Innsbruck) zu finden. Einen fast ausschließlich jungen Künstlerinnen gewidmeten Stand hat Rudolf Leeb eingerichtet: U.a zu sehen sind dort Werke von Ina Aloisia Ebenberger, Birgit Graschopf, Kaja Clara Joo und Veronika Suschnig. Die Galerie Trapp zeigt u.a. die an Comics angelehnte Serie „The Vaccuum Cleaner (I)“ von Michaela Konrad. Die Galerie Lehner hat nochmals die schon auf der WIKAM gezeigten „Gefahren der Pubertät“ von Markus Lüpertz mitgebracht, die Galerie 16 widmet ihren Messeauftritt dem früheren Leiter der Restaurierung im Belvedere, Erhard Stöbe. Die Galerie Thoman zeigt in ihrer gemischten Messeauswahl eine großformatige Leinwand von Hans Staudacher aus dem Jahr 1957. Die Galerie Kaiblinger hat neue Arbeiten von Gottfried Helnwein aus den Jahren 2018/19 an ihrem Messestand.
Die Kombination aus zeitgenössischen Galerien sowie Kunst, Antiquitäten und Schmuck verbreitert die Zahl an möglichen Interessenten, die lange Laufzeit von 8 Tagen stellt aber vor allem kleinere Galerien und Kunsthandlungen vor eine große logistische Herausforderung. Dennoch zeigen sich die meisten Teilnehmer bisher sowohl mit Besuch als auch ersten Verkäufen zufrieden.

05 - 12.10.2019
Aula der Wissenschaften
1010 Wien, Wollzeile 27 A
http://www.fairforart-vienna.at/
Öffnungszeiten: täglich 11-19 h