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Explosion auf der Pariser Kunstmesse FIAC

Laut Meldungen internationaler Nachrichtenagenturen wurden bei einer Explosion auf der internationalen Messe für zeitgenössische Kunst, der FIAC (Foire internationale dart contemporain) in Paris am frühen Abend des 10. Oktobers zwei Menschen leicht verletzt. "Plötzlich gab es einen irren Knall", schildert Augenzeugin Ursula Krinzinger gegenüber dem "artmagazine.cc" die bangen Minuten, "nur ein paar Meter von meinem Stand entfernt wurde ein junger Mann im Gesicht verletzt". Innerhalb kürzester Zeit war dann der Ausstellungsbereich kurz vor sechs Uhr abends evakuiert worden und "an die 200 Polizisten" durchsuchten gemeinsam mit Sprengstoffexperten das Areal. In einer weiteren Halle fand man eine ähnliche, nicht explodierte Flasche mit der Aufschrift "Kunst ist nicht der Tod, nur ein Krebsgeschwür". Ersten Ermittlungen zufolge handelt es sich um chemisch präparierte Wasserflasche der Marke "Perrier", die zwischen den Sitzgruppen versteckt worden waren. "Nicht auszudenken, wenn dort gerade jemand gesessen wäre", merkt die sichtlich geschockte Wiener Galeristin an. Künstlerprotest, Auferstehung oder Begräbnis? Der Theorie der Exekutive, wonach es sich um einen Anschlag einer noch "nicht näher definierten Protestbewegung" könne sie schon etwas abgewinnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei den Urhebern um eine Künstlergruppe oder einen einzelnen Künstler handelt, ist gegeben. Schon am ersten Tag waren in den Ausstellungshallen Stinkbomben verteilt worden, ob dies in einem Zusammenhang mit den aktuellen Ereignissen steht, kann Krinzinger nicht bestätigen. Sowohl aus Publikums- wie aus Marktsicht hätten ein Künstler bzw. eine Gruppe mit dieser Aktion definitiv Selbstmord begangen. Frei nach dem Motto "Kill yourself, to be yourself", wie schon Ben Vautiers Arbeit in der Krinzinger-Präsentation postuliert? Auch die Berichterstattung zum dreißigsten Jubiläum der Messe in den französischen Medien mutet bisweilen eigenartig an, wenn etwa die provokant-dumme Frage gestellt wird ob die FIAC nun ihre "Auferstehung" oder ihr "Begräbnis" feiert. Die Messe sei ohnedies ziemlich ruhig angelaufen, berichtet Ernst Hilger. Bis um die Mittagszeit des 10. Oktobers verliefen die Geschäfte mittelmäßig, erst am Nachmittag war die Nachfrage dann deutlich gestiegen. Ob am Tag danach (bis zum 13. Oktober) Business-as-usual, Katastrophentourismus oder gähnende Leere in den Hallen angesagt ist, kann im Moment niemand beurteilen. Keine Informationen zum Anschlag, dafür zum Programm der Messe: www.fiac-online.com
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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