Mark Dion lässt es im Biologiezentrum wachsen
Bis 2021 soll das neue Biologiezentrum der Universität Wien in St. Marx fertiggestellt sein. Seit August wird auf einem 12.000 m2 großen Grundstück im 3. Wiener Gemeindebezirk gebaut. Als Bauherr hat die Bundesimmobiliengesellschaft BIG im Rahmen ihres BIG ART Kunstprogramms auch einen geladenen Kunstwettbewerb für das neue Gebäude ausgeschrieben.
Das nun bekannt gegebene Siegerprojekt stammt vom US-amerikanischen Künstler Mark Dion. Dion, der sich in seinen Dioramen und Installationen immer wieder mit der Repräsentation von Natur z.B. in Museen auseinandersetzt, nimmt immer wieder die Gefährdung bzw. Zerstörung der Umwelt zum Ausgangspunkt seiner Kunstwerke.
Für das Biologiezentrum nimmt er die einem solchen Neubau inhärente Naturzerstörung zum Anlass, einem auf dem Baugelände gefällten Baum ein „Denkmal“ zu setzen. In einem 13 Meter langen „Vivarium“ soll der bereits von Moosen und Bodenpflanzen bewachsene Baumstamm im Inneren des Biologiezentrums seinen Transformationsprozess weiterführen. Das Glashaus mit seinem gleichbleibenden klimatischen Bedingungen soll den Zersetzungsprozess zwar nicht aufhalten, aber doch verzögern, gleichzeitig aber auch das Wachstum neuer Pflanzen begünstigen.
Ein ganzer neuer Baum wird aber aus dem alten Stamm wohl nicht mehr hervorwachsen können, was Mark Dion mit seinem Kunstwerk auch thematisieren will. "… it shows that, despite all of our technology and money, when we destroy a natural system, it's virtually impossible to get it back", sagt Mark Dion zu seiner neuesten Kunstinstallation.