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(Markt)Objekt der Woche: Entzücktes Weib von Ferdinand Hodler

Diese imposante großformatige Komposition "Entzücktes Weib" (1911), ist unpubliziert und darf somit als bedeutende Entdeckung gewertet werden. Hodler hat öfters mehrere Fassungen von dem selbem Thema gemalt. Dies geschah einerseits aus arbeitsökonomischen Gründen, andererseits entsprach dieses Vorgehen Ferdinand Hodlers (1853-1918) Hang zur stetigen Perfektionierung eines Bildgedankens. 1911 war der Künstler auf dem Zenit seines Erfolgs und somit ein viel beschäftigter Mann. Seine Werke waren besonders in Deutschland beliebt. Im März des Entstehungsjahres des Entzückten Weibes verkauft Hodler allein an Frankfurter Kunsthändler Gemälde für Fr. 44.000.--! Er wird immer häufiger zu Ausstellungen eingeladen und von der Kritik gefeiert. So war gleichzeitig eine Fassung des Entzückten Weibes im März 1911 an der XXI. Ausstellung der Berliner Sezession und eine zweite bei Paul Cassirer zu bewundern. Ein Berliner Korrespondent fasst seinen Eindruck vom Entzückten Weib aus diesem Anlass in folgende Worte: "[...] Nicht nur die Jungfrau gelingt ihm, er liebt das entschlossene Weib, rassige Körper, die Mütter werden, ohne zu altern. Frauen ohne Träume, aber nicht ohne Phantasie. [...] Malte er früher - sehr selten - eine einzelne Gestalt, so wirkte sie doch wie ein Ausschnitt aus einem symphonischen Reigen. Jetzt fängt er an, das einzelne zu lieben. Entzücktes Weib heißt eines der letzten Bilder; kein früheres könnte so heißen. [...] Dies ist auch keine Schweizerin, sie kommt vom Süden". Die "vom Süden kommende" Frau ist tatsächlich Italienerin, mit Namen Giulia Leonardi, die als Gitarristin und Sängerin in einem Genfer Kaffeehaus auftrat, wo ihr Hodler 1910 begegnete und sie, von ihrem südländischen Temperament und ihrer herben Schönheit gefangen, sogleich als Modell engagierte. Das 170 x 85 cm große Bild gelangt am 29. September bei Christie`s in Zürich zur Auktion und ist auf 1,2 bis 1,8 Millionen CHF, umgerechnet 757.000 bis 1,137 Millionen Euro.
Mehr Texte von Olga Kronsteiner

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