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Hilmar Hoffmann 1925 - 2018

Kultur für alle!

Hilmar Hoffmann, der legendäre Kulturdezernent Frankfurts und langjährige Präsident des Goethe-Instituts, ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Legendär ist Hoffmann nicht zuletzt wegen seiner eigentlich wegweisenden Bemühungen um eine „Kultur für alle“, so auch der Titel seines wohl wichtigsten Buches (1979). Gerade heute sollten wir uns an diese engagierte Forderung erinnern, denn für Hoffmann war es gerade seine Erfahrung des Nationalsozialismus – als 19jähriger musste er im Zweiten Weltkrieg für die Nazis in den Krieg ziehen – die ihn von der Notwendigkeit einer breiten kulturellen Bildung überzeugte. In diesem Kontext „erfand“ er z. B. die Einrichtung der Kommunalen Kinos, gründete das erste jüdische Museum und das erste Architekturmuseum, förderte Stadtbibliotheken und soziokulturelle Zentren. Vor allem betonte er immer wieder die Aufgabe, kulturelle Teilhabe für alle zu ermöglichen. Dass Hoffmanns Ideal alles andere als verwirklicht wurde, und dieses trifft besonders auf die Bildende Kunst und ihrem wieder zunehmend elitären Charakter zu, ist daran mit Schuld, dass Rassismus und Faschismus nicht nur in Deutschland wieder hoffähig geworden sind. Genau dieses wollte Hilmar Hoffmann unbedingt verhindern.

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Abbildung: Hilmar Hoffmann an seinem Schreibtisch am 21. August 2015, in seinem Wohnhaus in Frankfurt. Foto Bernd Kammerer. Quelle: Stadt Frankfurt

Mehr Texte von Raimar Stange

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