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Weltberühmt in Krems. Vom Kremser Schmidt zu Padhi Frieberger: Von Krems in die Welt und zurück

Anlässlich des 300. Geburtstages werden die Werke des berühmten Sohnes der Stadt Krems, Martin Johann Schmidt - dem Kremser Schmidt (1718 - 1801) in Kooperation mit dem museumskreis in dessen Räumlichkeiten verwirklicht. Schmidt war zu Lebzeiten sehr beliebt, setzte er sich doch als Stadtpolitiker, geschickter Unternehmer mit Marketinggeschick und gläubiger Katholik für das Wohl der Bewohner ein.

Zu den klassischen Werken des Kremser-Schmidts, deren Schwerpunkte in den profanen und mythologischen Themen aus den Beständen der Landesgalerie liegen, werden des weiteren Arbeiten von Michael Wutky (1739 - 1822) gezeigt, den es als in Krems geborenen bald nach Wien an die Akademie zog und später in Rom als Landschaftsmaler erfolgreich war. Zudem sind die Wissenschafter Josef Maria Eder und Eduard Valenta mit frühen Werken zu sehen, die im Verfahren der Röntgenfotografie entstanden sind.
Erwähnt sei am Rande, daß Josef Maria Eder 1888 auch die k.k. Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und Reproduktionsverfahren gegründet hat.

Zeitgenössische Künstler werden den Klassikern gegenübergestellt. Einen großen Teil der Schau bespielen die Werke des oft einsam auf Schloss Hagenberg bei Mistelbach werkelnden Aussenseiters Padhi Frieberger (1931 - 2016), der sich mit oft poveren Materialien und zuweilen politsch höchst kritischen Aussagen gegen den konservativen Kunstmarkt stellte.
Hauptwerk in der Ausstellung ist scheissbrauner Lipizzaner (1986), eine über ein Meter hohe mixed-media Arbeit mit einem braun eingefärbten Pferd, die auf die Rolle des Generalsekretärs der Vereinten Nationen (1972 - 1981) und damaligen Bundespräsidenten Kurt Waldheim (1986 - 1992) in der Zeit des Zweiten Weltkrieges Bezug nimmt.
Padhi Frieberger betonte immer wieder, dass er sich von der "bornierten Wiener Philister- und Kunstspiessergesellschaft" abgrenzen möchte. Die Kunstwelt dankte ihm sein Werken mit einer Einzelausstellung im MAK in Wien 2007 und einer Geburtstagsausstellung zum 80. Geburtstag im Forum Frohner in Krems.

Helmut und Johanna Kandl, zwei Akteure der kritischen Wahrnehmung von Ökologie und soziologischen Besonderheiten, schufen eigens für die Ausstellung in Krems eine multimediale Serie zur gezeigten Hauptarbeit des Kremser Schmidts, Junge Mädchen beim Wahrsager (1773). Das Künstlerduo hinterfragt den Titel des Werkes und legt dessen Mehrdeutigkeit in ihren eigenem Zyklus offen.

Margot Pilz schlußendlich reflexiert auf Das letzte Abendmahl (1799, ausgestellt im Pfarrhof der Wallfahrtskirche Maria Taferl) des Kremser Schmidt, indem sie Protagonistinnen von IntAkt, einem feministisch inspirierten Künstlerinnennetzwerkes, zu Tisch bittet. Ihre Arbeit aus dem Jahr 1979 ist eine performative Aktion, die aus zwölf Fotografien besteht, die den Performanceverlauf dokumentarisch festhalten. Sämtliche männliche Protoganisten wurden durch Künstlerinnen ersetzt, Margot Pilz selbst war als Fotografin - somit hinter der Kamera - involviert.

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Als Ergänzug der Ausstellung findet am 24. und 25. September 2018 das Symposium Kremser Schmidt - Kunst, Wissen, Ökonomie in Krems und Stift Göttweig statt, um den Maler und Unternehmer im Licht der Forschung zu betrachten.

Mehr Texte von Iris Stöckl

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Weltberühmt in Krems. Vom Kremser Schmidt zu Padhi Frieberger
24.06 - 28.10.2018

museumkrems
3500 Krems, Körnermarkt 14
Tel: (+43) 02732 801-567, Fax: (+43) 02732 801-576
Email: museum@krems.gv.at
http://www.museumkrems.at/
Öffnungszeiten: 31. März bis 31. Mai 2013
Mi - So und Feiertage 11-18 Uhr

1. Juni bis 27. Oktober 2013
Mo - So täglich 11-18 Uhr


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