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Frieze Satelliten: Von der Talenteschmiede bis zur Hobbykunst

Ein bunter Reigen von Satelliten gruppiert sich um die beiden Hauptmessen, die gerade die Frieze London noch blasser erscheinen lässt, als sie ohnehin schon ist. 

Die Sunday Art Fair erfüllt dabei eine ähnliche Funktion wie die Liste in Basel. Für die Muttermesse dient sie als Talentschmiede, aus der sie ihren Nachwuchs beziehen kann. Die Wanderung vollzieht sich allerdings ebenso in die umgekehrte Richtung. Die Ivan Gallery aus Bukarest hat schon mehrmals an beiden Frieze Art Fairs teilgenommen. Er sehe das ganz pragmatisch, erklärt Marian Ivan und suche sich jeweils den passenden Kontext für die Positionen, die er zeigen wolle. Bei Künstlern in den 30ern, deren Werke um 5.000 Euro kosten, wäre ein hochpreisiger Stand schlicht keine Option. Doch schon die 3.000 Pfund für einen Auftritt bei der Sunday seien bei der aktuellen Marktlage für einige Kollegen zu viel, erklärt eine Galeristin, die zu den wenigen bekannten Gesichtern auf der Messe gehört. Dass heuer, wie im Vorjahr, unter der Ägide der Londoner Galerie Supplement die Großzahl der Aussteller neu dabei ist, müsse nicht unbedingt am Rotationsprinzip liegen, sondern daran, dass viele progressive Galerien finanziell am Limit arbeiteten.

Das dürfte bei PAD London den wenigsten Ausstellern drohen. Der Pavillon of Art and Design krankt nicht an mangelndem Umsatz, sondern an Langeweile. Die Edel-Messe hat sich schleichend zum Edel-Einrichtungshaus gewandelt. Verkauft wird allerdings blendend. Als Gemäldehändler freut sich Jordi Mayoral von der gleichnamigen Galerie aus Barcelona über die mangelnde Konkurrenz. Das Publikum sei sehr international und er lerne jedes Jahr neue Leute kennen. Erfahrene Sammler scheinen die Veranstaltung jedoch seltener zu frequentieren.

Über mangelnden Zuspruch können sich die Moniker Art Fair und The Other Fair, hinter der die Saatchi Online Gallery steht, nicht beklagen.  In Ihrem Marktsegment an der Grenze zur Hobbykunst scheinen die Kunden nie auszugehen. Nicht profitieren von dem Besucherstrom in der Old Truman Brewery konnte offensichtlich der spanische Veranstalter, der nach einem achtbaren Versuch im letzten Jahr nicht mehr angetreten ist.

Positiv ist die Entwicklung der auf afrikanische Kunst spezialisierten 1:54 im Somerset House. Die alljährliche Großskulptur im Innenhof hat dieses Mal keine geringere als die Galleria Continua produziert.  Etwas irritierend ist nach wie vor der Umstand, dass die allermeisten hier ausstellenden Galeristen weiß sind.


Links:

Sunday Art Fair
PAD London
Moniker Art Fair
The Other Art Fair
1:54 Contemporary African Art Fair

Mehr Texte von Stefan Kobel

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