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Virtuell in Köln

Wahrscheinlich ist es Zufall, dass in Köln eine ganze Reihe von Teilnehmern der rheinischen Saisoneröffnung dc open Multimedia und Virtual Reality zum Gegenstand ihrer Ausstellungen machen. Auffällig ist es allemal, zumal diese Sparte einen deutlich spezialisierteren Sammlerkreis anspricht.

Für den dritten Teil ihrer losen Ausstellungsreihe „Reset“ hat Priska Pasquer die Kuratorin Tina Sauerländer eingeladen, sich mit dem Thema Virtual Reality auseinanderzusetzen. Den aktuellen Arbeiten, zum Teil mit VR-Brille zum Eintauchen, stellt die Galeristin Fotografien aus dem Bauhaus-Umfeld gegenüber, die oft verblüffende Parallelen in Problemstellung und Form offenbaren. Die interaktiven 3D-Arbeiten Dennis del Faveros bei Brigitte Schenk sind als Wandprojektionen dagegen fast klassisch zu nennen und beschäftigen sich durchaus mit so etwas wie letzten Fragen. Die Mediencollage "Cave TV" auf einer collagierten Skulptur nimmt den Betrachter bei Krupic & Kersting mit auf Ulu Brauns Suche nach einer universalen Sprache.

Eine gewohnt schmierige Angelegenheit wartet gleich nebenan bei Hammelehle und Ahrends auf Besucher: eine zimmergroße Konstruktion von Thomas Rentmeister aus rostigem Eisen, auf der sich zwei riesige Flatschen weiße und braune Schokocreme fläzen. Klassisch dröge wirkt dagegen die Arbeitsweise von Ignacio Uriarte, dessen Papierarbeiten in den weitläufigen Räumen der Galerie Philipp von Rosen auf den ersten Blick ein wenig verloren wirken und ein genaues Hinsehen einfordern.

Jan Kaps ist einer der Organisatoren von Okey Dokey, das zwar an dc open andockt, medial außerhalb Deutschlands jedoch viel größeren Widerhall gefunden hat, weil die sieben Youngster Gleichgesinnte aus aller Welt eingeladen haben, in ihren Räumen auszustellen. So kommt die kleine Truppe auf 28 Teilnehmer, die frischen Wind ins Rheinland bringen. Kaps sieht sich dabei keineswegs als Renegat: "Es geht ja nicht um eine Kampfansage an irgendwen, sondern darum zu zeigen, dass Galerien die Kraft haben, wieder Leute in die Galerien zu holen. Da profitieren alle von." Allen voran die Besucher.

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DC Open, 8. Bis 10. September 12-18 h
Okey Dokey, bis 30. September

Mehr Texte von Stefan Kobel

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