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Art Vienna: Solide Performance

Die heuer erstmals stattfindende Art Vienna im Leopold Museum bietet eine solide Auswahl an Galerien und Kunsthändlern. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die bisher im Leopold Museum beheimatete Art Austria musste ins Palais Liechtenstein umziehen (24. – 26. März 2017), während das Museum nun von der Art Vienna bespielt wird. Organisiert wird die neue Messe vom Veranstalter M.A.C. - Hoffmann, der auch die Kunst- und Antiquitätenmessen in der Salzburger Residenz und der Hofburg betreibt. Dementsprechend ist auch die Teilnehmerschaft gemischt aus klassischem Kunsthandel und zeitgenössischen Galerien, wobei die Grenzen zunehmend verschwimmen. So etwa Schütz Fine Art, der fast den gesamten ersten Ausstellungsraum einerseits mit meist kleinformatiger österreichischer Moderne von Egon Schiele bis Werner Berg belegt und andererseits daneben das großformatige Programm seines „Chinese Department“ ausbreitet. Gleich nebenan folgt die Galerie Elisabeth und Klaus Thoman mit den zeitgenössischen „Klassikern“ Gunter Damisch, Hans Staudacher und Bruno Gironcoli. Damisch und Staudacher finden sich dann auch im nächsten Raum bei Ernst Hilger wieder, in direkter Nachbarschaft mit Franz West und Rudolf Polanszky bei Konzett. Am auffallendsten ist die Mischung aus Klassik und Zeitgenössischem bei Giese & Schweiger: Die eine Bilderfolge von Werken von Otto Muehl, Tina Blau, Ferdinand Brunner, Marie-Louise von Motesiczky, Alfons Walde und Adolf Frohner bieten. Eine Wiederentdeckung des schweizerisch-israelisch-österreichischen Künstlers Willy Verkauf, besser bekannt unter seinem Künstlernamen André Verlon, propagiert die Kunsthandlung Hieke mit ihrer Einzelpräsentation, die als Vorschau auf die umfangreiche Retrospektive in den Galerieräumlichkeiten ab dem 16. März fungiert. Weitere Sonderschauen bieten die Galerie Magnet mit Zoran Music und die Antiquitäten- und Bildergalerie Figl mit Josef Winkler. Im Gegensatz zu den früheren Messen im Leopold Museum, hat Messechefin Alexandra Graski-Hoffmann auch einige internationale Galerien für eine Teilnahme gewinnen können. Martin Mertens aus Berlin und Robert Drees aus Hannover haben schon auf früheren Ausgaben der Viennafair ausgestellt. Die vorwiegend auf Papierarbeiten spezialisierte Galerie Florian Sundheimer aus München möchte auf der Art Vienna den heimischen Kunstmarkt für sein Programm begeistern. Den Flair des großen, teuren, internationalen Kunstmarkts bringt Other Criteria aus London nach Wien. Das Verlagshaus von Damien Hirst bietet Editionen des Superkünstlers im Preissegment von 1.200 bis 30.000 Euro. Schön bunt und jung geht es am Stand der Parallel Vienna zu. Die multidimensionale Kunstveranstaltung, die im Herbst zeitgleich zur viennacontemporary (21. bis 24. September) stattfinden wird, präsentiert im Rahmen einer Kooperation mit der Art Vienna eine Auswahl jüngerer Vertreter der heimischen Kunstszene in Form einer Petersburger Hängung. Die auf Zeitgenossen spezialisierten heimischen Galerien zeigen vorwiegend Querschnitte aus ihrem Programm wie etwa Walker aus Weizelsdorf/Klagenfurt, Galerie 422 aus Gmunden, Galerie Frey, Kro Art Contemporary, Ulrike Horbsky, Flux23/Galerie3 und zs art aus Wien. Erwähnenswert sind noch zwei Einzelpräsentationen: Die OSME Galerie die zwei Werkzyklen der in Wien lebenden Künstlerin Nives Widauer großflächig Platz bietet und die Galerie Jünger, die Werke von Rudolf Goessl aus den 70er Jahren in Ergänzung zur derzeit laufenden Ausstellung in der Galerie zeigt, die sich auf das aktuelle Werk des Künstlers konzentriert. Die Art Vienna erfindet das Format Kunstmesse mit der Mischung aus klassischem Kunsthandel und zeitgenössischen Galerien nicht neu, bietet aber im lockeren Setting der Messestände einen angenehmen Rundgang mit Schwerpunkt auf die heimische Kunstszene.
Mehr Texte von Werner Rodlauer

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Art Vienna
23 - 26.02.2017

Art Vienna
1010 Wien, Hofburg, Heldenplatz
http://www.artvienna.org/
Öffnungszeiten: 11-19 h


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