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Mao

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Vor genau 50 Jahren setzte Mao Zedong jenen Gleichschaltungsprozess in Gang, der als „chinesische Kulturrevolution“ Geschichte geschrieben hat. Das von ihm kontrollierte Politbüro brache die „Mitteilung des 16. Mai“ heraus, die beklagte, dass dem Proletariat die Verfügung über die Macht im Staate entrissen sei. Es begann die große Reinigung, und alles, was auch nur entfernt nach Talent, Exponiertheit oder Elite roch, wurde purifiziert. Mit der geschätzten einen Million an Opfern, die das bedeutete. Mao, der permanente Revolutionär, wurde erst jetzt zum Diktator. Und im Westen wurde er zu einer Art Idol. Diejenigen, die er zuhause gnadenlos bekämpfte, die Intellektuellen, bereiteten ihm aus Übersee diverse Hommagen. Anbei, unter Verzicht auf Warhol, ein paar Beispiele.
01 Sigmar Polke, Kartofffelköppe, 1965 Polke der Ironiker. Wieder einmal per Textbeigabe wird entschlüsselt, worin die Chose ihren Witz hat. Die Kartoffelköpfe tragen den Untertitel „Mao und LBJ“. Dem Großen Vorsitzenden wird Lyndon B. Johnson beigesellt. Von einer bestimmten Warte her sind sie alle gleich.
02 Matching Mole's Little Red Record, 1972 Dem Roten Buch des Chefideologen wird eine eigene Kleine Rote Platte beigesellt, auf dass der Kampf niemals ende. Matching Mole ist die englische Verballhornung des französischen Machine Molle, was die Übersetzung von Soft Machine ist, der britischen Experimentalband der Sechziger. Robert Wyatt ist das Bindeglied beider, er zeigt sich, umgeben von den Konterfeis seiner Kollegen, huldvoll winkend als handelsüblicher Revolutionär.
03 Jean-Luc Godard, Plakat zu La Chinoise, 1967 Godard ist ein eigenes Universum. Seine Filme seit Mitte der Sechziger sind genaue Seismografen der kippenden Stimmung dieser Jahre, des Abdriftens ins Versponnene, Esoterische und Gewaltsame sowie der notorischen Rechtfertigung der eigenen Seltsamkeiten über den Klassenkampf. La Chinoise verfolgt fünf junge Intellektuelle bei der Konstruktion ihres Partisanentums. Das Plakat bringt Bereitschaft zum Terror und Mao-Bibel auf den optisch zentralen Moment. Godard hat wie kaum einer die damalige Zermürbung festgestellt. Allerdings ließ er sich dann selber zermürben und verstrickte sich in kruden Agit-Prop.
04 Mel Bochner, Blatt aus „Misunderstandings. A Theory of Photography“, 1967-70 Eine Handlungsanleitung für Conceptual Art, erteilt vom Großen Ratgeber, der programmatisch über alles Bescheid wusste. Bochner, einer der weniger orthodoxen unter den Konzeptuellen der ersten Stunde, war gut beraten, derlei unter „Missverständnisse“ zu rubrizieren.
05 Philippe Halsman, Mao Marilyn, 1959/1971 Angeblich schon Ende der Fünfziger legte Philippe Halsman die beiden ikonischen Konterfeis übereinander und schuf ein Paradestück an Hybridisierung. Halsman ist Salvador Dalís Hoffotograf, angeblich stammt die Idee vom skurrilen Surrealisten. Auf Dalís Veranlassung zierte die Montage dann 1971 das Cover der amerikanischen Vogue.
06 The Beatles, Hey Jude / Revolution, Single 1968 John Lennon in „Revolution“, das nach längerem Diskutieren nur B-Seite geworden war: „And if you go carrying pictures of Chairman Mao – you ain't gonna make it with anyone anyhow.“
Mehr Texte von Rainer Metzger

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