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Frauentag

Wie nett! Die Albertina lädt uns am Dienstag den 8. März zum Frauentag ein. Sie bietet uns ein reduziertes Ticket an, es kostet 10 Euro. Die Vergünstigung entspricht dem Gender Pay Gap, erklärt uns die Marketingabteilung, in Österreich derzeit bei 22,4 Prozent. Tolle Idee! Erinnert ein bisschen an ganz früher, wo die Mama zum Muttertag ausgeführt wurde, damit sie einmal im Jahr nicht selber kochen muss und dann am Montag wieder brav den Papa bedienen kann. Mit unserem preisreduzierten Ticket betreten wir also am 8. März die Albertina, in freudiger Erwartung. Wenn man hier gendermäßig so engagiert ist, dann zeigt man ja bestimmt jede Menge Kunst von Künstlerinnen! Oder? Wir starten unseren Rundgang in der äußerst sehenswerten Ausstellung zur japanischen Fotografie, „Provoke“. Großartige Arbeiten. Blöderweise haben sich damals halt nur Männer im Umfeld der titelgebenden Zeitschrift bewegt. Wir zählen 18 Namen. Frauenanteil: Null Prozent. Alsdann betreten wir die sogenannten Propter Homines Hallen. Aufgehaust wurde hier ja in den letzten Jahren, sagenhaft. Hier stellt man die Sammlung Batliner aus, dazu Werke aus anderen Beständen. Auf unsere erste Künstlerin stoßen wir eh schon im vierten Saal. Sensation! Marianne von Werefkin. Gleich ums Eck: Greta Freist. Das war’s dann aber auch schon mit den Künstlerinnen. Zwei von 74 Positionen sind weiblich. Das nenne ich einen Frauentag! Daneben kann man noch zu Hans Robert Pippal reinschauen. Muss man aber echt nicht. Jetzt geht’s nämlich in die Kahn Galleries, und schau dir was an: Ein regelrechtes Frauenparadies, hier. Wir stoßen auf acht (!!!) Künstlerinnen. Ihnen gegenüber stehen 24 Männer, das sind ja nur dreimal mehr! Fazit: Von insgesamt 128 Positionen, die derzeit in der Albertina gezeigt werden, sind 10 weiblich. Danke auch für die 2,90 Euro Preisreduktion! Das ist wirklich urlieb. -- Zum Programm am Frauentag in der Albertina
Mehr Texte von Nina Schedlmayer

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Ihre Meinung

1 Posting in diesem Forum
Malerin
Christine Huber | 08.03.2016 08:18 | antworten
Ja, so ist es mit der (weiblichen) Kunst. Nicht nur in Museen sondern in der Malerei generell. "Wenn eine Frau malt, wird sie zu Lebzeiten nicht beachtet - wenn sie gestorben ist, hat man sie vergessen". Gabriele Münter Das kann ich als Malerin 100% bestätigen. Christine Huber, Malerin und Seminarleitern www.christinehuber.com Zur Ermäßigung des Tickets betreffend Frauentag in der Albertina.

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