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Abstract Loop Austria: „...daß es uns gibt“

Längst stimmt der Befund nicht mehr, dass die konstruktiv-konkreten Tendenzen in der österreichischen Kunst völlig unbekannt sind: Spätestens mit der Schenkung der Sammlung Bogner an das mumok hat sich diesen Aspekt der heimischen Kunstgeschichte auch für das Publikum erschlossen. Dennoch: Die geometrisch-abstrakt arbeitenden Künstlerinnen und Künstler stehen in der breiteren Wahrnehmung noch immer hinter dem Aktionismus und der Gruppe Nächst St. Stephan. Das war offenbar schon immer so: Zumindest beweist dies ein (aus heutiger Perspektive recht verzweifelt anmutendes) Manifest aus dem Jahr 1967, verfasst von der Gruppe Austria, in dem es unter anderem heißt: „so hoffen wir, daß ab nun in österreich bekannt ist, daß es uns gibt.“ Im 21er-Haus wird nun diese Richtung ausschnittsweise beleuchtet. Dabei beschränken sich die Kuratoren Axel Köhne und Harald Krejci auf vier Positionen – Marc Adrian, Richard Kriesche, Helga Philipp und Gerwald Rockenschaub, gewissermaßen als Nachzügler. Freilich ließe sich diese Liste lang fortsetzen, nicht nur mit Namen wie Hermann Painitz, Kurt Ingerl, Hildegard und Harold Joos oder Heimo Zobernig. Doch man wollte eben keine Überblicksschau machen, sondern jene ausgewählten Künstler ausführlicher präsentieren und dabei internationalen Positionen gegenüberstellen. Dabei bewegt man sich entlang thematisch gefasster Kapitel: Unter „Abstrakte Schleifen“ etwa finden sich ein Gemälde mit rasterartig angeordneten Ringen von Helga Philipp, psychedelisch anmutende Filme von Marc Adrian, ein kreisförmiges Bild von Richard Kriesche, überzogen von Klebestreifen; unter „Bewegung, Zeit, Partizipation“ fordern kinetische Werke einen Standpunktwechsel des Publikums ein. Und wenn ein Gitterbild von François Morellet neben einem kinetischen Objekt von Helga Philipp steht, dann zeigt sich, dass man durchaus auch international auf der Höhe der Zeit war. Allerdings begegnet man in jedem Bereich wieder und wieder ähnlichen Werken. Auch wenn der inhaltliche Fokus auf jeweils unterschiedliche Themen gelegt wird, erscheint die Präsentation damit etwas redundant.
Mehr Texte von Nina Schedlmayer

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Abstract Loop Austria
28.01 - 29.05.2016

Belvedere 21
1030 Wien, Schweizergarten/Arsenal-Straße 1
Tel: +43 1 795 57-0
Email: info@belvedere.at
http://www.belvedere21.at
Öffnungszeiten: Mi-So 10-18 h, Mi, Fr bis 21 h


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