Maria Anwander erhält den Kunstpreis des Landes Vorarlberg
Das Land Vorarlberg verleiht alle zwei Jahre den mit 7.500 Euro dotierten "Internationalen Kunstpreis des Landes Vorarlberg". Die Wahl der Jury fiel heuer auf die Künstlerin Maria Anwander.
Maria Anwander, 1980 in Bregenz geboren, lebt und arbeitet derzeit in Berlin. Sie studierte von 2002 bis 2003 Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Universität Wien und von 2003 bis 2007 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien mit Abschluss des Diploms 2008.
Maria Anwander hat bisher ein Werk geschaffen, das aus klugen, nie theoretisch überfrachteten, lesbaren Einzelarbeiten besteht. Diese Einzelarbeiten beziehen sich wiederum zueinander. Damit entstanden ist ein in sich stimmiges Werk, das eine konsequente Fortschreibung erwarten lässt. Mit tiefschürfender Leichtigkeit setzt sich Maria Anwander mit dem Betriebssystem Kunst, dessen Regeln und Klischees und den Institutionen dahinter auseinander. Ihr Vorgehen ist dabei humorvoll, subversiv, ihre Performances sind unerwartet, bisweilen illegal, heißt es in der Begründung der Jury. So hat sie 2007 eine Wand im Museum of Modern Art in New York geküsst und daneben ihr Namensschild mit Beschreibung des Kuss-Aktes ohne Genehmigung angebracht.
So wie sie das MOMA beschenkt, beklaut sie die anderen wichtigen Museen der Welt ungeniert: Anwander entwendet die Titelschilder jener Werke, die ihr gefallen, nennt ihre Sammlung "My Most Favourite Art" und bringt sie als solche wieder zurück in den Ausstellungskreislauf. Bisweilen verlässt Maria Anwander den Kunst-Betrieb-Kontext, bleibt der gewohnten Guerillla-Taktik aber treu. So hat sie etwa gemeinsam mit Ruben Aubrecht in exklusiven Hotels, Luxusappartments und Restaurants von Mexiko-City Kissen für die dortigen Sofas hinterlassen. Aufgestickt auf den Kissen waren prägnante Statistiken über Armut, Unterernährung und Vermögensverteilung.
Die offizielle Verleihung des Internationalen Kunstpreises des Landes Vorarlberg findet am 5. Oktober 2015 im Landhaus in Bregenz statt.
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3 Postings in diesem ForumEine Frau will nach oben
Helmuth Signet | 30.03.2015 06:41 | antworten
Wahnsinn; das Gebotene ist kaum an Plattheit und Vordergründigkeit zu überbieten. Armes Vorarlberg. Schade, die Gelder für die Kunst sind ja wirklich nicht üppig, da tut jede unüberlegte Entscheidung doppelt weh.
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