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Von Kunstsammlern und Kunstmarktsammlern

Reden wir einmal vom Kunstsammler. Meistens wirklich nette Menschen. Sie sind gut informiert, wissen und spüren was sie wollen, sind begeistert und sammeln leidenschaftlich oft bis an die Grenze ihrer finanziellen Möglichkeiten. Und dann ist auch schon Schluss mit den Gemeinsamkeiten und es beginnen die Unterschiede. Denn es gibt die stillen/unbekannten Sammler, die sich nur wenigen Menschen öffnen, meist treu sind und mit denen es sich schön diskutieren lässt – Sammler also, die für sich und ihre persönliche Zufriedenheit sammeln. Dann gibt es die eitlen Sammler, die stolzen Sammler, die Imagesammler, die Ichbineinberühmterkunstsammlersammler, die Hoffentlichhabichdasgeldnichtbeimfensterhinausgeworfensammler, die Ichverstehwasvonkunstsammler uswusf. Und dann gibt es eine auf den medialen Vormarsch befindliche ziemlich üble Gilde von Investmentsammlern. Die sammeln nur Künstler, die von ihren Managern – also Globalgaleristen und Artinvestmentjongleuren - in kürzester Zeit hochgepusht und deren Preise Richtung Superlative manipuliert werden. Was wird da von den einschlägigen Zeitgeistkunstmedien jubiliert, was werden die unverantwortlich hohen Preise dieser Künstler mit aufgeregten Formulierungen angebetet und was wird mit ebensolchen krokodilstränenreichen Formulierungen bedauert, wenn der Künstler nach kurzer Zeit wieder in die Bedeutungslosigkeit versinkt. Ja und dann wird noch mit wohligem Schauer erwähnt, dass es jetzt Artrank gibt, eine Internetbrokerplattform, in der man sich informieren kann, ob die „Ware“ eines Künstlers unbedingt gekauft werden muss oder auf Raschniveau gesunken und möglichst schnell zu liquidieren ist. Denn die nächsten Hypekünstler brauchen schon wieder dringend das Geld der leichtgläubigen bzw. dummen Kunstmarktinvestoren. Und siehe da - eine mächtige Kunstmarktblase wabbert endlich heran.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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