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Werner-Fenz-Stipendium für Kunst im öffentlichen Raum

Zur Würdigung der Leistungen des Kunsthistorikers und Kurators Werner Fenz (1944-2016) hat das Kulturreferat der Stadt Graz ein Arbeitsstipendium für Kunst im öffentlichen Raum eingerichtet. Das Stipendium, das ab 2020 biennal ausgeschrieben wird, geht auf die Initiative eines internationalen Personenkomitees aus über 200 Kunstschaffenden, Kurator*innen, Journalist*innen und anderen Mitgliedern des Kunstbetriebs zurück.

Als international erfolgreicher Kurator und Kunstvermittler, Theoretiker und Lehrender, als Mitglied zahlreicher Fachgremien sowie als Gründer und Leiter des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark (2006-2011) hat Werner Fenz das Ineinandergreifen von Theorie und Praxis auf einem kompromisslos hohen und beispielgebenden Niveau gelebt und damit das Profil der Kunst im öffentlichen Raum, in und von Graz aus, kontinuierlich neu geschärft.

Das mit 15.000,- Euro dotierte Werner-Fenz-Stipendium versteht sich in diesem Sinne als biennale Standortbestimmung der Kunst im öffentlichen Raum. Ausgewählt von einer internationalen Fachjury sollen alle zwei Jahre temporäre Projekte konzipiert, realisiert und reflektiert werden, die Stadtkunst als Kunst im öffentlichen Interesse zur Diskussion stellen.

Ziele und Vergabekriterien

Kunst im öffentlichen Raum heute

Ziel des Werner-Fenz-Stipendiums ist es, eine Kunst zu fördern, von der entscheidende Reflexionsimpulse für die Entwicklung des öffentlichen Raumes sowie für die gesellschaftlichen Transformationsprozesse unserer Zeit ausgehen. Gemeint ist eine Kunst, „die für sich eine gesellschaftliche Verantwortung in Anspruch nimmt“ (Werner Fenz) und den Dialog mit den Bürger*innen und Bürgern anregt.

Die Zeichen und Handlungen dieser öffentlichen Stadt-Kunst können auf wirtschaftliche, politische, soziale, ökologische oder architektonisch-städtebauliche Situationen bezogen sein. Die im Rahmen des Stipendiums in der Stadt Graz und in Auseinandersetzung mit ihren spezifischen Gegebenheiten realisierten, im öffentlichen Raum verankerten Projekte sollen einen Beitrag zum Diskurs über aktuelle Sprachformen der Kunst im öffentlichen Raum leisten.

Da es vor allem in zeitlich begrenzten Interventionen möglich ist, seismografisch Position zu beziehen, liegt der Fokus auf temporären künstlerischen Projekten, deren konzeptuelle Strategie auf die Infiltration des urbanen Alltags und das Einklinken in bestehende Systeme des Öffentlichen ausgerichtet ist.

Dotation und Vergabemodus

Das Werner-Fenz-Stipendium für Kunst im öffentlichen Raum wird von der Stadt Graz, vorbehaltlich der Beschlussfassung im Stadtsenat, biennal vergeben und ist mit Euro 15.000,- dotiert, wovon Euro 10.000,- für die Realisierung einer künstlerischen Arbeit im öffentlichen Raum und Euro 5.000,- als Künstler*innen-Honorar zur Verfügung stehen. Reise- und Aufenthaltskosten sind darin enthalten. Die Bewerber*innen übernehmen Budgetverantwortung.

Die offene Ausschreibung erfolgt international.

Eine internationale Fachjury wählt aus den eingereichten Projektvorschlägen ein Projekt aus, das den zuständigen Organen der Stadt Graz (Stadtrat, Stadtsenat) zur Beschlussfassung vorgelegt wird.

Internationale Jury

Die Fachjury setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen, wobei eine Position aus dem Initiator*innen-Personenkomitée besetzt wird und mit jeder Ausschreibung wechselt. Die vier weiteren Positionen werden vom Kulturamt gemeinsam mit den Initiator*innen (voraussichtlich) für mindestens zwei Ausschreibungs- bzw. Vergabeperioden nominiert.

* Ekaterina Degot, Intendantin steirischer herbst
* Britta Peters, Künstlerische Leiterin Urbane Künste Ruhr und Kuratorin Skulptur Projekte Münster 2017
* Katrina Petter, Leiterin Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich
* Aleksandra Szymańska, Direktorin City Culture Institute in Gdańsk
* zweintopf (Eva und Gerhard Pichler) Künstler*innen, für das Personenkomitée

 

Produktion und Reflexion

Im Rahmen der Lehrveranstaltung Art-based Investigation am Institut für Zeitgenössische Kunst der TU Graz unter der Leitung der Künstlerin Milica Tomić werden Studierende auf der Ebene der Produktion und der theoretischen Reflexion in die Realisierung des ausgewählten Projekts eingebunden. Sie unterstützen die Stipendiatin/den Stipendiaten bei der Realisierung ihres/seines Konzepts und assistieren in den verschiedenen Prozessen der Kunstproduktion. Die/der Künstler*in erklärt sich mit der Einreichung ihrerseits/seinerseits dazu bereit, sich in aktiv in die Lehrveranstaltung einzubringen.
Im Kulturamt steht den Künstler*innen Birgit Kulterer als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Dokumentation

Die im Rahmen des Werner-Fenz-Stipendiums realisierten Projekte werden in Text und Bild auf https://fenz.mur.at/ dokumentiert. Die Produktion einer das Projekt begleitenden gedruckten Broschüre ist möglich.

Einreichfrist und Realisierungszeitraum

Die Einreichfrist endet am 30. November 2020, 24:00 Uhr.

Die Jurysitzung wird voraussichtlich im Dezember 2020 stattfinden. Realisierungszeitraum für das künstlerische Projekt im öffentlichen Raum ist das Jahr 2021. Die Lehrveranstaltung am Institut für Zeitgenössische Kunst ist für das Sommersemester 2021 geplant.

Einreichungsunterlagen

* --> Einreichformular
* Projektkonzept (max. 2 DIN A4 Seiten): Inhaltliche und technische Kurzbeschreibung, Visualisierung/Skizze, Angaben zu Dauer und Verortung etc.
* Kalkulation und Finanzierungskonzept
* Portfolio mit Arbeitsbeispielen (im öffentlichen Raum), Bildmaterial, Texte etc. sofern nicht online verfügbar (Website)

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