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#Kunsttrotzcorona 5

Perfektes Timing

Selten war in der Kunst das Timing so perfekt: Anfang Februar, die ersten Virusträger sind gerade in Europa angekommen, schließt sich der Künstler Alexander Iskin in der Berliner Galerie Sexauer ein. Acht Wochen lang wird er den Raum nicht verlassen. Und die ganze Welt konnte ihm bei seiner selbstgewählten Quarantäne Gesellschaft leisten. Per Webcam für elf Stunden am Tag. Arturbating (--> Website: www.arturbating.com) heißt das Projekt und der Name erinnert fast schon schmerzhaft gewollt an eine Tätigkeit, die man ebenfalls alleine ausführt, und - dem Internet mit seinen neuen Geschäftsmodellen sei Dank – bisweilen auch vor virtuellem Publikum. Reale Besucher empfängt Iskin ebenfalls: Allerdings müssen diese ihm Lebensmittel und Getränke mitbringen, um Einlass zu finden.

Die selbstgewählte Isolation trifft in Zeiten von Corona zielsicher den Nerv der Zeit und hat dadurch wohl mehr mediale Aufmerksamkeit gefunden, als sich Galerist und Künstler jemals hätten erträumen können. Dem Künstler dürfte der Erfolg immerhin ein Trost sein. Denn der Anlass für die Dauerperformance war die Vorbereitung seiner ersten großen institutionellen Einzelausstellung „Die Ursache liegt in der Zukunft“ im Mönchehaus Museum in Goslar, die im Mai eröffnen sollte. Jetzt ist sie für Juli geplant.

Ein Closing Event bei Sexauer war diesen Donnerstag, 26. März. Man muss es ja nicht übertreiben mit dem Einsiedlertum. Das kann Iskin jetzt mit dem Rest der Welt gemeinsam zu Hause betreiben.

Mehr Texte von Stefan Kobel

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