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Msgr. Otto Mauer Preis 2019 geht an Alfredo Barsuglia

Der Otto Mauer Fonds vergibt die mit 11.000 Euro dotierte Auszeichnung heuer zum 39. Mal. Prämiert wird das gesamte bisherige Werk einer Künstlerin oder eines Künstlers unter 40 Jahren. Diesjährige Preisträger ist der in Wien lebende und arbeitende steirische Künstler Alfredo Barsuglia.

Begründung der Jury
Die Jury des Msgr. Otto Mauer Preises 2019 bestehend aus Catrin Bolt (Msgr. Otto Mauer Preisträgerin 2015), Ursula Hübner (Professorin, Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz am Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften Malerei und Grafik), Günther Oberhollenzer (Kurator, Landesgalerie Niederösterreich, Krems), Johanna Schwanberg (Direktorin, Dom Museum Wien) und Gustav Schörghofer SJ entschied, den diesjährigen Msgr. Otto Mauer Preis Alfredo Barsuglia zuzuerkennen.

Besonders überzeugt hat die Jury, dass sich Alfredo Barsuglia in seinem umfangreichen Werk seit Jahren mit künstlerisch und gesellschaftspolitisch höchst relevanten Themen (Ökonomie, Ökologie, Umgang mit Natur, Funktion von Kunst/Kultur etc.) auseinandersetzt und diese in eine unverkennbare Bildsprache umsetzt.

Barsuglias künstlerisches Werk ist inhaltlich wie auch formal ausgesprochen vielgestaltig. Er arbeitet medien- und gattungsübergreifend, kreiert Malereien, Zeichnungen, Objekte, Performances, Videos und Rauminterventionen. Nie geht es um die bloße Präsentation eines einzelnen Werks, jede Malerei, jedes Objekt ist Teil eines größeren Ganzen, einer komplexen Geschichte. Aus hyperrealistischen Malereien, Skulpturen, verfremdeten Fundstücken der Natur wie auch der Alltagswelt und Industrie schafft er raumgreifende poetisch-irritierende Installationen, die oft auch die BesucherInnen in einem partizipativen Akt in das theatralische Geschehen miteinbeziehen. Ein feines Gespür für Materialitäten und ein subtiler Umgang mit Sprache in Form von pointierten Titeln zeichnen den Künstler aus, der seine Projekte ästhetisch laboriert und technisch gekonnt umsetzt.

Der Preisträger schafft alternative Orte im öffentlichen Raum, z.B. „Mariainsel“ in Fürstenfeld (2018), „Hotel Publik“ in Innsbruck (2013) oder „Social Pool“ in Kalifornien/USA (2014), die als Installationen im Alltag benützt werden können und gleichzeitig als artifizielle Fremdkörper verstören. Barsuglia spielt mit Fiktion und Realität, er entwickelt Räume für Räume, gestaltet Gegenräume und besetzt den Architekturraum bzw. bringt die Natur in den zivilisierten Raum, in Galerien wie Museen genauso, wie er umgekehrt mit seiner Kunst in die Natur geht. Er entwickelt theatralische Szenerien und kulissenhafte Gegenwirklichkeiten. Barsuglia reichert alltägliche Orte mit absurden Elementen an und stellt so die alltägliche Wahrnehmung der BetrachterInnen infrage. In der Auseinandersetzung mit dem eigenen Werk bricht er auch immer wieder den eigenen konzeptionellen Zugang und überrascht durch plötzliche Kehrtwendungen und Brüche.

Zurzeit sind Arbeiten von Alfredo Barsuglia in der Einzelausstellung „Take on me“ im tresor im Bank Austria Kunstforum Wien vom 7. November 2019 bis 12. Jänner 2020 zu sehen. Künftige Ausstellungen mit Arbeiten von Alfredo Barsuglia zu sehen sind: „Daily Golem“ gemeinsam mit Gelitin, Kunstforum Montofon, Schruns (7. Dezember 2019 bis 26. Jänner 2020); „Drawing into the void“ (Einzelausstellung), Bildraum Bodensee, Bregenz, (3. Dezember 2019 bis 11. Jänner 2020); „Nichts“ (Einzelausstellung), Kunstpavillon, Tiroler Künstler*schaft, Innsbruck (28. Februar bis 18. April 2020); „Komplizenschaft“, gemeinsam mit Franz Graf, Kunstverein Eisenstadt (15. März bis 14. Juni 2020).

Bisherige PreisträgerInnen
Folgende KünstlerInnen haben den Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst erhalten: Alfred Klinkan (1981), Gottfried Mairwöger (1982), Erwin Bohatsch (1983), Erwin Wurm (1984), Gunter Damisch (1985), Franz West (1986), Gustav Troger (1987), Peter Kogler (1988), Brigitte Kowanz (1989), Christoph Luger (1990), Martin Walde (1991), Lois Renner (1992), Heimo Zobernig (1993), Tobias Pils (1994), Maria Hahnenkamp (1995), Otto Zitko (1996), Aglaia Konrad (1997), Gregor Zivic (1998), Manfred Erjautz (1999), Florian Pumhösl (2000), Michael Kienzer (2001), Dorit Margreiter (2002), Simon Wachsmuth (2003), Esther Stocker (2004), Jun Yang (2005), Bernhard Fruehwirth (2006), Ursula Mayer (2007), Isa Rosenberger (2008), Siggi Hofer (2009), Katrina Daschner (2010), Kamen Stoyanov (2011), Ralo Mayer (2012), Luisa Kasalicky (2013) Nilbar Güreş (2014), Catrin Bolt (2015), Andreas Fogarasi (2016), Toni Schmale (2017) und Anna Witt (2018).

-->www.otto-mauer-fonds.at

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Abbildung: Alfredo Barsuglia, Foto ©: Johannes Siglär, 2019

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