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Nikolaus Gansterer - tracing (in)tangibles: Verflechtungen von Performativität

Nikolaus Gansterer zeigt bei seiner ersten Einzelausstellung in der Galerie Crone eine Zusammenschau künstlerischer Manifestationen, die auf dem Medium Zeichnung gründen. Gansterer interessiert sich dabei für unterschiedliche Wissenschaftszugänge, die er sich aneignet und in eine Labor-artige Situation transformiert. Dabei spielen Performance, Tanz und Musik eine wichtige Rolle, die der Künstler in ihrer Ephemerhaftigkeit thematisiert.

Während im Bereich Musik Notationen die Grundlage für eine Realisierung bilden, gestaltet es sich bei Performances schwieriger, visuelle Muster und Bewegungsabläufe vorzuformulieren. Im Rahmen eines Forschungsprojektes entwickelte Gansterer die Serie „Choreo-graphic Figures Diagrams“, von der eine Auswahl im ersten Raum gemeinsam mit anderen Zeichnungen, Fotografien und Objekten zu sehen ist. Hier werden mögliche Versuche an Choreografiemodellen entwickelt, die in ein übergreifendes Display eingeordnet sind und den ersten Raum als museales Archiv einer künstlerischen Werkanalyse definieren. In einer Bodenvitrine zeigt der Künstler in Paris vorgefundene Objekte, die gewisse Linien vorgeben und Grundlagen einer zeichnerischen Praxis andeuten. Weitere Zeichnungen referenzieren auf Gansterers Teilnahme bei der Sharjah Biennale in der Kalba Eisfabrik Anfang 2019. In diesen „Sympoiesis diagrams” bezieht sich der Künstler auf die Thesen von Donna Haraway und ein nicht abgeschlossenes System, das ständig neue Beziehungsgeflechte einfordert und somit auch Körper und Denken immer wieder neu situiert. Die dadurch ausgelösten ephemeren Konstellationen lotet Gansterer in den Installationen „Translecture on Sympoiesis“ im Hauptraum der Galerie aus, bei denen unterschiedliche Materialien miteinander in Beziehung gestellt wurden und ein Mikrokosmos als mögliches Wachstumsareal entstand, der einem Prozess des Arrangierens und Re-Arrangierens unterworfen war.

Wie der Titel der Ausstellung „tracing (in)tangibles“ andeutet, versucht Gansterer unterschiedlichen Themen und Gedanken nachzuspüren, die sowohl zeichnerisch als auch in Videos in Bewegung gesetzt werden. Dabei tauchen immer wieder Versatzstücke auf, die eine Kartografie an Wahrnehmungsmodellen generieren und den transdisziplinären Ansatz des Künstlers verdeutlichen.

Mehr Texte von Walter Seidl

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Nikolaus Gansterer - tracing (in)tangibles
25.10.2019 - 11.01.2020

Crone Wien
1010 Wien, Getreidemarkt 14
Tel: +43 1 581 3164
Email: info@galeriecrone.com
http://www.galeriecrone.com/
Öffnungszeiten: Di-Fr 14-18, Sa 11-15 h


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