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Faistauer, Schiele, Harta & Co – Malerei verbindet: Künstler*innen-Netzwerke zu Beginn des 20. Jahrhunderts

„Edle Gäste“ beherbergt diesen Sommer die Neue Residenz in Salzburg. Anton Faistauer, Egon Schiele, Felix Albrecht Harta und ihren Kollegen, Freunden und Familie ist diese Ausstellung gewidmet. In 5 Themengebiete wird das Künstler*innen-Netzwerk um Faistauer, Schiele und Harta gegliedert. Umfeld mit Landschafts- und Städtebildern, Privates mit Portraits von Ehegattinen, Musen und Familie, Natur mit Blumen- und Stillebenmalerei, Freunde mit Portraits von Künstlern und Mäzenen und die Gruppe Salzburg und der Wassermann, die heuer 100jähriges Gründungsjubiläum feiert.

Nicht nur das private Sittenbild, die Verbindungen, Freundschaften, Kooperationen sowie familiäre Verknüpfungen zur Zeit des beginnenden 20 Jahrhunderts wird vermittelt, sondern auch der Einfluss der Künstler auf das kulturelle Leben der damaligen Gesellschaft. Besonderes Augenmerk wird auf Salzburg als neuen kulturellen Mittelpunkt Europas für Kunst- und Kulturschaffende während des ersten Weltkriegs und auch darüber hinaus gelegt. Schriftstücke, Korrespondenzen und Fotografien von Freunden, Gönnern und Familienmitgliedern rund um die Künstler komplettieren die Ausstellung.

Nachdem Anton Faistauer gemeinsam mit Egon Schiele sein Studium an der Akademie der bildenden Künste abbrach und mit Felix Harta der von Schiele 1909 gegründeten Wiener Neukunstgruppe beitrat, zog er bereits 1914 wieder in seine Heimat, den Pinzgau. Felix Albrecht Harta verließ Wien 1917 wegen des Krieges und zog nach Salzburg. 1918 verstarb Egon Schiele an der spanischen Grippe in Wien. 1919 gründete Felix Albrecht Harta die Salzburger Künstlergruppe, die Neue Vereinigung bildender Künstler in Salzburg, genannt „Der Wassermann“. Die Gruppe realisierte 3 Ausstellungen mit nationalen und internationalen Künstlerbeteiligungen von unter anderen Manet, Cézanne, Klimt, Kokoschka, Courbet und Gauguin. Ebenso war ihr Freund Egon Schiele in allen 3 Ausstellungen posthum vertreten. Nachdem Felix Harta 1924 wieder nach Wien zurück gezogen war, löste sich die Gruppe ohne ihren Gründer langsam wieder auf. 1925 gründete Faistauer mit anderen ehemaligen Wassermann Mitgliedern und Künstlerkollegen den „Sonderbund Salzburg“ bevor auch er 1927 wieder nach Wien zurückkehrte.

Gut repräsentiert in der Ausstellung sind die Frauen. Seien es die Portraits der Künstlergattinen wie das von Ida Andersen die Schwester von Robin Andersen die spätere Ehefrau Anton Faistauers oder auch die Graphiken und Malereien der dem Freundeskreis zugeordneten Künstlerinnen wie unter anderen Broncia Koller-Pinell die Ehefrau des Kunstsammlers Hugo Koller. Sie zählt zu den bedeutendsten österreichischen Künstlerinnen um die Jahrhundertwende. Werke und Fotos von Helene von Taussig (Gründungsmitglied der Gruppe Wassermann) und Emma Schlangenhausen sind ebenfalls zu sehen. Sie studierten gemeinsam Malerei in Paris und zogen nach dem ersten Weltkrieg gemeinsam mit Marie Cyrenius, Hilde Exner und Magda Mautner Markhof nach Salzburg. Auch Elfriede Mayer, deren Nachlass als verschollen gilt, und Marie Cyrenius sind vertreten.

 

Mehr Texte von Anna Brück

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Faistauer, Schiele, Harta & Co – Malerei verbindet
12.06 - 13.10.2019

Salzburg Museum - Neue Residenz
5010 Salzburg, Mozartplatz 1
Tel: +43-662-62 08 08-700, Fax: +43-662-62 08 08-720
Email: office@salzburgmuseum.at
http://www.salzburgmuseum.at/index.php?id=1166
Öffnungszeiten: Di -So 9.00 - 17.00, Do 9.00 - 20.00 Uhr


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