Lovis-Corinth-Preis an Kunsttheoretiker Peter Weibel
Der Lovis-Corinth-Preis für das Jahr 2020 geht an den Künstler, Kurator und Kunst- und Medientheoretiker Peter Weibel.
Peter Weibel arbeitet in den Bereichen Konzeptkunst, Performance, Experimentalfilm, der Videokunst, der Computerkunst und allgemein der Medienkunst. Zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn waren seine künstlerischen Interventionen (u.a. mit VALIE EXPORT) noch mit den Aktionen der sogenannten Wiener Gruppe und des Wiener Aktionismus verbunden. Grosse Aufmerksamkeit bekamen seine «Teleaktionen» im Österreichischen Rundfunk (ORF), bei denen er die Videotechnik in ihrer Anwendung im Massenmedium Fernsehen erforschte.
Als Theoretiker und Kurator beschäftigt sich Weibel mit der zeitgenössischen Kunst, Mediengeschichte, Medientheorie, Film, Videokunst und Philosophie, widmet sich aber auch klassischen künstlerischen Gattungen. Seit 1976 lehrte Weibel an verschiedenen Hochschulen unter anderem an der Universität für Angewandte Kunst Wien, dem College of Art and Design in Halifax, Kanada, der Gesamthochschule Kassel und der State University of New York in Buffalo, N. Y. 1989 baute er das »Institut für Neue Medien« an der Städelschule in Frankfurt am Main auf, das er bis 1994 leitete. Parallel dazu war er künstlerischer Leiter und anschließend auch Leiter der Ars Electronica, Linz. Seit Januar 1999 ist er Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe und seit 2017 Direktor des Peter Weibel Forschungsinstituts für digitale Kulturen an der Universität für angewandte Kunst Wien.
Der Lovis-Corinth-Preis – benannt nach dem aus Tapiau/Ostpreussen stammenden Maler Lovis Corinth (1858–1925) – wurde 1974 von der Künstlergilde e. V. begründet. Die Auszeichnung richtet sich an international bedeutende Künstlerinnen und Künstler, deren Persönlichkeit und Schaffen thematisch oder biografisch Bezug auf den mittel- und den osteuropäischen Raum nimmt.
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Abbildung: Peter Weibel Foto: ONUK © ZKM | Karlsruhe