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Was G’scheits machen – der neue Fonds andersART

„Es gibt dümmere Gelegenheiten, Geld auszugeben“, so Hans Peter Haselsteiner anlässlich der Präsentation des neuesten Projektes, das aus der Haselsteiner Privatstiftung unterstützt wird.

Bei den Festspielen in Erl wurde Haselsteiner von einer Mutter angesprochen, ob denn nicht ihr Sohn einmal in den Räumen des Festspielhauses ausstellen könne. Albert Masser, so der Name des Künstlers, würde gerne trotz seiner mentalen Einschränkung sein Geld mit der Kunst verdienen. Das Ansinnen der Ausstellung musste Haselsteiner zwar ablehnen, die weiterführenden Überlegungen aber, wie KünstlerInnen mit speziellen Bedürfnissen, die bei ihren Familien leben, unterstützt werden könnten, führten schließlich zur Gründung des Fonds „andersART“, geleitet von Angelica Bäumer und Tanja Skorepa.

Angelica Bäumer, die nicht erst seit ihrer Publikation „Kunst von Innen – Art Brut in Austria“ als Expertin für Outsider- oder Außenseiter-Kunst gilt, will in ihrer neuen Funktion vor allem an der Begrifflichkeit und dem Umgang mit Behinderungen in der Gesellschaft und vor allem der Kunstszene arbeiten. „Wir wollen aus der Schublade der Art Brut hinaus in die Kunstszene“, so Bäumer. Neben den bereits existierenden Werkstätten – das Haus der Künstler in Gugging ist wohl die bekannteste davon – soll mit andersART eine Lücke geschlossen und KünstlerInnen gefördert werden, die (noch) außerhalb der Kunstszene stehen. Mit der Organisation von Ausstellungen und der Herausgabe von Publikationen soll einem ausgewählten Kreis von KünstlerInnen der Weg in die Kunstszene geebnet und eine Verdienstmöglichkeit mit ihrer Kunst geschaffen werden.
„Es ist ein nach allen Seiten offenes Projekt“, so Hans Peter Haselsteiner im Rahmen der Präsentation der ersten Ausstellung in den Räumen der Strabag artlounge, die am 12. September um 18 Uhr eröffnet wird. „Wir wissen noch gar nicht so genau, wie viele KünstlerInnen mit speziellen Bedürfnissen es außerhalb der bekannten Institutionen gibt. Der Fonds ist aber in jeden Fall ein Kunst- und kein Sozialprojekt“. Für Angelica Bäumer steht die Qualität an erster Stelle. „Wir wollten bewusst keine Plattform gründen“, so Bäumer. An erster Stelle stehe der Anspruch, die ausgewählten KünstlerInnen auch mit theoretischen Texten in der Kunstszene zu verankern, Kontakte zu Kunstsammlern und Galerien herzustellen sowie ihre Familien zu unterstützen und zu begleiten.
Eine erste Publikation zum Schaffen von Johanna Rohregger, Albert Masser und Martin Schauer wurde soeben fertiggestellt und wird gemeinsam mit ausgewählten Werken der drei in der Strabag artlounge präsentiert werden.

Ausstellung:

andersART – Albert Masser, Johanna Rohregger und Martin Schauer
--> Strabag artlounge 13. September bis 5. Oktober 2018
Die Kunstwerke in der Ausstellung können gekauft werden, der Erlös geht zu 100% an die Künstler.

--> www.andersart.net

Mehr Texte von Werner Rodlauer

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