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Preisträgerinnen der Erste Bank MehrWERT Kunstpreise 2018: Marit Wolters und Julia Gaisbacher

Zum dritten Mal werden mit den Erste Bank MehrWERT Kunstpreisen zwei Kunstpreise an Künstler/innen vergeben, die bereits im Programm von das weisse haus / studio das weisse haus inkludiert waren.

Diese beiden Auszeichnungen wurden mit dem Ziel ins Leben gerufen, aufstrebende künstlerische Position zu fördern. Der mit 3.000 Euro dotierte MehrWERT-Kunstpreis beinhaltet einen einmonatigen Aufenthalt in New York als Phase der Inspiration und zur Erweiterung des eigenen Netzwerks sowie eine Präsentation im dort ansässigen österreichischen Kulturforum (ACFNY) von 20.06.–31.08.2018. Weiters wird der MehrWERT-Kunst-Anerkennungspreis in der Höhe von 1.500 Euro vergeben, der mit einer Einzelausstellung im weissen haus im September/Oktober 2018 verbunden ist.

Die Jury hat sich für Marit Wolters und ihr Ausstellungskonzept entschieden, das eine fragile Konstruktion aus einer Vielzahl von Torstahlstäben vorsieht, die in Anlehnung an traditionelle japanische Baugerüste mit einem Kreuzknoten verbunden werden. Das zwischen Skulptur und Architektur changierende, instabil wirkende Gefüge wird mit weiteren Versatzstücken ergänzt, die einen deutlichen Kontrast zur durchlässigen Struktur der raumgreifenden Installation bilden. Überzeugt hat die Bezugnahme der Künstlerin auf die sozialpolitischen Herausforderungen der Gegenwart. Die geplante Konstruktion aus architektonischen Elementen kann als Sinnbild für eben jenes fragile ökonomische und gesellschaftliche Gefüge in einer globalisierten Welt verstanden werden.

Der Erste Bank MehrWERT-Kunst-Anerkennungspreis geht an Julia Gaisbacher, die sich in dem eingereichten Projektvorschlag kritisch mit einem aktuellen Stadtentwicklungsprojekt in Belgrad auseinandersetzt und die unterschiedlichen Bauphasen fotografisch dokumentiert. Beeindruckt hat vor allem die fundierte Recherche, die auf kritischen Medienberichten und Gesprächen mit Anhänger/innen der Protestbewegung basiert. Das Projekt thematisiert stellvertretend am Beispiel Belgrad die korrupten Machenschaften rund um das Immobiliengeschäft, in die häufig auch Regierungsmitglieder involviert sind. Gleichzeitig wird damit auf herrschende Asymmetrien verwiesen, wenn solche Großprojekte für eine aufstrebende Mittelschicht und Investor/innen aus dem Ausland entstehen, während sozial benachteiligte Stadtbewohner/innen zwangsenteignet und an die Randzonen gedrängt werden.

--> das weisse haus

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Abbildung: li: Marit Wolters, Foto © Thomas Meyer | re: Julia Gaisbacher, Foto © Stadt Graz / Foto Fischer

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