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450.312.500

Jetzt ist er also gefunden: Der (vorläufige) Gral des globalen Kunstmarkts ist ausgerechnet ein Portrait von Jesus Christus. Bei dem „Salvator Mundi“ (sic!) soll es sich um das letzte, auf dem freien Kunstmarkt verfügbare Gemälde von Leonardo da Vinci handeln. Das behaupten zumindest jene ExperInnen, die Christies aufgeboten hat, um dem am Mittwoch, dem 15. November in New York versteigerten Gemälde einen Platz in der Auktionsgeschichte zu sichern. Dass im Vorfeld auch nicht wenige KunsthistorikerInnen vor einer marktgetriebenen Zuschreibung warnten, hat zumindest den (noch unbekannten) Käufer bzw. Käuferin nicht davon abgehalten, die Rekordsumme von 400.000.000 (Vierhundert Millionen) US-Dollar für das auf die Zeit um 1500 datierte Bild zu bieten. Mit dem Aufschlag des Auktionshauses summiert sich das dann auf 450.312.500 US-Dollar.
Mit diesem Rekordpreis hängt Leonardo da Vinci Pablo Picasso, dessen "Les femmes d'Alger" 2015 für rund 180 Millionen Dollar versteigert wurde, um einige Längen ab.

Spekulationen um die möglichen Käufer vor der Auktion waren davon ausgegangen, dass diese wohl nur im arabischen oder asiatischen Raum zu finden sein würden. Der soeben Eröffnete Louvre Abu Dhabi würde sich mit seinem Anspruch der Vermittlung zwischen den Kulturen anbieten, das ikonische Werk des christlichen Abendlandes zu beherbergen.
Die jüngste Preisgeschichte des Gemäldes ist übrigens ebenso bemerkenswert wie der jetzt bezahlte Rekordpreis. 1958 bei Sothebys London um 45 Britische Pfund versteigert, wurde es nach einer Ausstellung in Louisiana 2005 von einem Händlerkonsortium um rund 10.000 US-Dollar angekauft, umfangreich restauriert und danach mit der Zuschreibung an Leonardo da Vinci um rund 127 Millionen Dollar vom im Exil lebenden russischen Milliardär Dmitry Rybolovlev erworben, der es nun bei Christies versteigern ließ.

Mehr Texte von Werner Rodlauer

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