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Klasse statt Masse

Das Großherzogtum Luxemburg klingt größer als es ist. Gerade einmal eine gute halbe Million Einwohner leben innerhalb der Grenzen im Einzugsgebiet von Belgien, Deutschland, Frankreich und der Niederlande. Und es ist ein guter Flecken Erde. Die Steuergesetze sind bestens optimiert, zahlreiche europäische Vertretungen haben ihren Sitz am Kirchberg der Hauptstadt und - die Landepiste am Flughafen zählt neben Amsterdam zu den längsten in Europa - was Frachtenflüge (auch für Kunsttransporte) anzieht. Zumal es in Luxemburg seit 2014 auch einen Freeport gibt, in dem die Sammlungen auch gelagert werden können. Somit ist die Liste der Vorteile lang, nach Luxemburg zu kommen und die Idee einer Kunstmesse nicht weit hergeholt. Sso fand die Luxembourg Art Week nun zum dritten Mal statt.

In der Halle Victor Hugo stellten 46 Galeristen in den Kategorien Positions und Take Off aus. Die Hälfte der Aussteller kamen aus Luxemburg. Auch aus Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Österreich reiste man an.

Aus der Alpenrepublik nahmen neben der Galerie Ernst Hilger die 2C for ART teil. Beide Galerien ließen sich nicht lumpen.

Michael Kaufmann, von der Galerie Hilger baute museale Skulpturen von Joannis Avramidis auf, die vor allem die deutschen Besucher und jene die im März die TEFAF besuchten, erfeuten. Zudem waren auch ERRO, Allan Jones, Assunta A.A.M, Josef Felix Müller und Mel Ramos vertreten. Die Sammler wurden fündig.

Die zweite Überraschung aus Österreich - 2C for Art. Neben klassischen Warhols und Liechtenstein sowie Heiner Meyer wurden die neuen Arbeiten von Julian Khol gezeigt. Großartige, großfläche Blumendarstellungen mit starkem Strich und perfekt gesetztem Pinselduktus. Eine Freude für das Auge.

Aus Deutschland fiel Martin Kudlek aus Köln auf. Sein Programm war auf Käufer und Sammler mit kleinerer Geldtasche abgestimmt und just bei diesen saß das Bare wohl nicht tief und flatterte über den Verkaufstisch. Zeitweilig haben sich Kunstkäufer angestellt und der Galerist hatte bald über 20 Werke verkauft. Da freuen sich drei - der Sammler, der Galerist und der Künstler. Besonders zu erwähnen sind die Landschaften von Niels Sievers, die Collagen von Alexander Gorlizki und die shaped canvasses von Katrin Bremermann.

Auch zum Hören und Staunen waren viele gekommen. So referierte am Samstag Wolfgang Ullrich in deutscher Sprache über die Siegerkunst. Und wie wir alle wissen - am Ende siegt die Kunst immer.

Das Fazit - ein Gutes. Knapp 10.000 Besucher kamen auf die Messe. Unter den Besuchern konnte man die Klasse statt der oft üblichen Masse feststellen. Die VIP Programmpunkte in den Museen führten unter anderen zu Su-Mei Tse, Flatland und Ad Reinhardt im MUDAM und zu Martine Feipel und Jean Bechameil im Casino Luxemburg.

Es bleibt zu hoffen, daß sich der Geheimtipp Luxembourg Art Week unter Freunden der Kunst weiter herumspricht und sich auch im nächten Jahr wieder Klasse statt Masse einfindet.

luxembourgartweek.lu

Mehr Texte von Iris Stöckl

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