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Katja Strunz - Anschauung der Form: Gefaltete Zustände

Die Galerie Krobath zeigt bis 10. Jänner 2018 jüngste Arbeiten der Berliner Künstlerin Katja Strunz. Alle Werke sind 2017 entstanden und befinden sich an der Schnittstelle zwischen Skulptur und Bildkörper.

Strunz, Künstlerin der mittleren Generation, hat neben ihrer grafischen und malerischen Ausbildung auch Geschichte, Philosophie und Kunstgeschichte studiert. Die dabei gewonnenen Kenntnisse sowie die Begegnungen mit der Papierkunst Japans, während eines längeren Aufenthalts dort, bilden die Folie vor der Strunz ihre künstlerische Aktivität entfaltet.

Bei Krobath sind nun vier großformatige Bildkörper und drei Skulpturen zu sehen. Allen gemeinsam sind spitz zulaufende Formen die wie Dreiecke aneinander gereiht oder gefaltet sind. Manchmal verkeilen sich die flachgedrückten Quader und Rhomben ineinander oder sie scheinen durch zentrifugale Kräfte beschleunigt aus der Mitte des Bildes zu fliegen.

Allen gemeinsam ist eine Farbigkeit, die sich durch den Herstellungsprozess ergibt. Dabei werden Stoffe aus Naturfaser verarbeitet, die ihre ursprüngliche Farbe behalten und während des Papierenstehungsprozesses nur leicht verändern. Je nach Stoffgrundlage entsteht ein eigener Farbton. Strunz fügt diesem Prozess keine eigene Farbe hinzu.

Die Haptik ihrer Arrangements entsteht auch durch die gerafften Papierformen, die sie auf einem handgeschöpften Papier „ausstreut“, das auf einer Leinwand aufgezogen wird. Dadurch entstehen großformatige durchkomponierte Bildkörper. Hier kann man dezidiert nicht von Malerei sprechen. Viel eher geht es um eine Komposition „fallender“ Formen, die die Künstlerin auch als „Zustände“ bezeichnet. Ähnlich gefaltete Metallteile, die wie Flugobjekte von der Wand zu stürzen scheinen, gab es auch in anderen Ausstellungen zu sehen. Etwa bei Almine Rech (Gallery) in Brüssel und Paris. Auch Nikolaus Ruzicska zeigt immer wieder Skulpturen der deutschen Künstlerin in seiner Galerie.

Zuletzt sei noch auf eine der gezeigten Skulpturen bei Krobath verwiesen. Es handelt sich dabei um den „Roomrobber“ 2017, der wie eine symmetrische Waffe eines martialischen Ninja-Kämpfers auf seinen Einsatz wartet. Es sind vielfältige technoide Assoziationen, die Strunz mit diesen Arbeiten bei dem Betrachter weckt. Zugleich verortet sie ihre Formensprache aber indem Jahrhunderte alten Prozess des Papier-Schöpfens.

Strunz begibt sich dabei auf ein zeitlich weites Feld der Kulturgeschichte und es bleibt ihrer Kunst vorbehalten es eingängig zu präsentieren.

Mehr Texte von Susanne Rohringer

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Katja Strunz - Anschauung der Form
18.10.2017 - 10.01.2018

Galerie Krobath
1010 Wien, Eschenbachgasse 9
Tel: +43 1 585 74 70, Fax: +43 1 585 74 72
Email: office@galeriekrobath.at
http://www.galeriekrobath.at/
Öffnungszeiten: Di-Fr: 11-18h
Sa: 11-15h


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